Sensibilisierung für Betrugsversuche, Sicherheitslücken und Datenschutz – Mit IT und KI auf der sicheren Seite

In Zeiten des täglichen Gebrauchs von künstlicher Intelligenz (KI) steigen nicht nur die Möglichkeiten und Chancen, auch der Sicherheitsaspekt rückt vermehrt in den Vordergrund. Wie können die Potenziale von IT und KI optimal und gleichzeitig sicher genutzt werden?

Was wir glauben, beeinflusst maßgeblich unsere Sichtweisen und damit unser Handeln: »Wenn du glaubst, dass es funktionieren wird, wirst du Chancen sehen. Wenn du glaubst, dass es das nicht wird, wirst du Hindernisse sehen«, hat es der Psychologe Wayne Dyer einmal auf den Punkt gebracht. Das gilt auch für das Trendthema künstliche Intelligenz (KI). Gerade in Sicherheitsfragen stehen einige dem Thema skeptisch gegenüber. Doch mit der richtigen Strategie steht den Chancen nichts im Weg.

Der KI-Boost in der Realität. Mittlerweile hat sich der Hype um künstliche Intelligenz etwas gelegt. Nach hohen Erwartungen, vielen Spekulationen und einigen kritischen Stimmen, ist auch dieser Trend in der Realität angekommen. Chancen wie auch Risiken werden gleichermaßen abgewogen und für die Zukunft aufgegriffen.

Codierung und Programmierung werden deutlich produktiver. Die Funktion der eigenständigen App-Erstellung schreitet hier in großen Schritten voran. Ebenfalls im Marketing wird unter anderem bei der Recherche, Zusammenfassung und Texterstellung eine wesentliche Unterstützung geboten. Mit Copilot hat Microsoft hier also den passenden Namen gewählt. KI-Funktionen stehen tatkräftig zur Seite und erleichtern die tägliche Arbeit. Unternehmen können sich auf Geschäftsprozesse und somit auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren. Künstliche Intelligenz ist also ein wesentlicher Game Changer, der selbstständige Arbeitsweisen und individualisierbare Entwicklungen vorantreibt. Unternehmen sollten sich jedoch nicht zu unkoordinierten, gar hektischen Handlungen hinreißen lassen. Einen kühlen Kopf zu bewahren und jeweils einen Schritt vorausdenken ist die Devise.

Wissen als KI-Treibstoff und Fachkräftelösung. Für Organisationen, die auf digitale Geschäftsmodelle setzen und sich auf dem Weg zum datengetriebenen Unternehmen befinden, werden Themen wie Datenstrategie und Datenkultur noch zentraler. Je mehr Daten in guter Qualität digital vorliegen, desto erfolgreicher kann die KI daraus lernen. Dies ist insbesondere für das interne Wissensmanagement von großer Bedeutung.

Betrachtet man beispielsweise den Fachkräftemangel, bietet der Einsatz von KI interessante Vorteile. Die Gründe dafür sind recht einfach und schlüssig. Bei der Wahl des Arbeitgebers ist die Attraktivität des Arbeitsumfelds ein allgemein gültiger Punkt. Neben flexiblen Arbeitszeitmodellen, Maßnahmen zur Work-Life-Balance sowie Aus- und Weiterbildung machen sich Unternehmen durch den Einsatz neuer Technologien interessanter. Klassische Aufgaben können damit schneller gelöst und automatisiert werden. Dies schafft mehr Freiräume für strategische Arbeit und ermöglicht einen neuen Fokus.

Ein weiterer wesentlicher Punkt ist die Kompetenz-vermittlung. Indem tiefes Domänen- und Prozesswissen automatisiert wird, können sich auch weniger erfahrene Mitarbeitende einfach in vorherrschende Prozesse einarbeiten. Schulungskonzepte und Trainingsvideos sind oft mit hohem Zeit- und Kostenaufwand verbunden. KI-Ansätze machen hier einen entscheidenden Unterschied. Dabei werden Sprachmodelle auf eigene Daten angesetzt. Daher ist in diesem Zusammenhang darauf zu achten, dass aus Gründen von Datenschutz und Datensicherheit Large Language Models (LLM) im Unternehmenskontext immer nur unter Ausschluss des Trainings lokal genutzt werden.

Bausteine einer sicheren Organisation. Das Thema Datensicherheit führt dabei bereits zu einem der wichtigsten Aspekte der IT – der IT-Sicherheit. Unter anderem sind bei klassischen IT-Technologien Maßnahmen wie Double Authentication, Firewall sowie Verschlüsselung bereits unverzichtbar. Darüber hinaus ist die Cloud im Hinblick auf Sicherheitsaspekte uneingeschränkt zu empfehlen, da hier auf hohe Sicherheitsstandards vertraut werden kann. Zudem entfällt bei Cloud-Lösungen der Aufwand für die eigene IT-Abteilung, Updates und Security sind automatisch enthalten und es stehen immer die aktuellsten Funktionen und Services zur Verfügung. Seitens Microsoft wird kontinuierlich in die Forschung und Weiterentwicklung investiert. Damit steht ein starkes Sicherheitsnetz im Hintergrund, das Unternehmen mit eigenen Kapazitäten selbst gar nicht aufbauen könnten.

Auch im Bereich der KI muss das Thema IT- und Datensicherheit besonders sensibel behandelt werden. Grundsätzlich besteht eine zentrale Aufgabe darin, die Kompetenz zu entwickeln, rechtliche und verfahrenstechnische Herausforderungen zu erkennen. Es braucht Richtlinien, damit nicht etwa sensible Daten oder intellektuelles Eigentum in Anfragen an LLM-Modelle wie ChatGPT eingespeist und zum Allgemeingut werden. Viele Anbieter haben die Herausforderung bereits erkannt. Integrierte Lösungen wie Copilot berücksichtigen implizit Datenschutz und Security.

Warum Sicherheit und Change Management Hand in Hand gehen. Das wohl wichtigste Element betrifft jedoch den Faktor Mensch. Die Sensibilisierung aller Beteiligten für Betrugsversuche, Sicherheitslücken und Datenschutz sollte im Mittelpunkt stehen. Dementsprechend sollten Trainings zur Grundhaltung gehören.

Wie bei jedem Projekt in der digitalen Transformation sollten Unternehmen nicht nur die technischen Themen adressieren, sondern auf einen guten Veränderungsprozess setzen. Um den größtmöglichen Kundennutzen aus der Digitalisierung zu ziehen, gilt es, alte Arbeitsweisen zu lösen und den Beteiligten zu helfen, sich leichter auf Neues einzustellen. Dieser Ansatz unterstützt Organisationen dabei, Veränderung als Teil der Unternehmenskultur und damit als positiven Faktor zu sehen.

 


Patrick Weilch,
General Manager
bei COSMO CONSULT

 

 

Illustration: © Nemetse, Warenemy | Dreamstime.com

 

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