Sicherheitstipps für Huawei-Nutzer

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Huawei musste am Sonntag erfahren, dass Google die Geschäftsaktivitäten mit ihnen einstellen wird. Dieser Schritt ist Teil einer aktuellen Eskalation eines Handelsstreits. Bereits jetzt steht fest, dass es keine weiteren Android-Versionsupdates für Huawei Geräte geben wird. Dies hat ernsthafte Auswirkungen auf das Benutzererlebnis sowie auf die Datensicherheit von Nutzern von Huawei-Smartphones und Tablets. Google bestätigte, dass derzeit verfügbare Geräte von Huawei weiterhin eingesetzt werden können und Dienste wie der Google Play Store, Google Suchanfragen, Gmail, Google Maps und der Chrome Browser funktionieren. In Zukunft könnte es jedoch auch hier zu Einschränkungen kommen.

 

»Wenn Nutzer nicht auf den Google Play Store zugreifen können, werden sie versuchen, ihre Apps von anderen Quellen herunterzuladen. Dies eröffnet Hackern neue Möglichkeiten. Wir rechnen mit einer Zunahme gefälschter Apps, die zu einer ernsthaften Sicherheitsbedrohung für Huawei Nutzer führen könnte«, sagt Alexander Vukcevic, Director Protection Labs & QA bei Avira.

Die Versorgung mit sicherheitsrelevanten Updates durch Android ist laut Vukcevic dabei von besonders großer Bedeutung: »Es ist wichtig, das Smartphone mit dem neuesten Betriebssystem auf dem aktuellsten Stand zu halten, da Updates oft speziell entwickelt wurden, um Schlupflöcher zu schließen, die Hacker ausnutzen können. Dazu zählen etwa Programmfehler und sogenannte 0-days. Der wahre Wert dieser Updates liegt nicht nur darin, Nutzern die neuesten Grafiken oder weitere Emojis zur Verfügung zu stellen, sondern Gerät effektiver zu schützen.«

Darüber hinaus können Nutzer bei Apps aus dem Google Play Store sicher sein, dass diese von Google auf mögliche bösartige Inhalte oder Missbrauch von Benutzerdaten überprüft werden.

 

Was sollten Huawei-Nutzer nun tun?

 

Besitzer von Huawei-Endgeräten sollten die folgenden drei Punkte berücksichtigen:

 

  1. Zuerst einmal nicht in Panik verfallen. User sollten sicherstellen, dass sie alle automatischen Updates des Betriebssystems eingeschaltet haben, um die Geräte zu schützen. Alle derzeit verfügbaren Huawei-Smartphones (wie das P30 und P30 Pro oder Mate 20 Pro) haben weiterhin Zugriff auf alle Google-Dienste.
  2. Sollten Nutzer gerade ein Huawei-Gerät gekauft haben oder planen eines zu kaufen, sollte die Situation genau verfolgt werden. Es sollte sorgfältig überprüft werden, welche Sicherheitsmaßnahmen Huawei ergreifen wird, um Handy- und Tablet-Besitzer weiter mit Sicherheitsupdates auf ihren Geräten zu versorgen.
  3. User sollten eine Antivirus-Software auf ihrem Android Smartphone oder Tablet installieren. Eine kostenlose Version bietet Avira Free Security for Android. Diese sorgt dafür, dass die verwendeten Apps sicher sind und die Privatsphäre nicht bedroht wird.

 

Weitere Tipps für mobile Sicherheit, auch für Nutzer von Smartphones anderer Firmen, sind auf dem Avira Blog unter https://blog.avira.com/de/so-schuetzen-sie-ihr-smartphone-vor-hackern hinterlegt.

 


 

Google klemmt Huawei von Android-Updates ab

Lead Mobile Researcher Alexander Burris bewertet die Entscheidung von Google, den Zugang auf Update-Informationen für Huawei einzuschränken. Für Smartphone-Besitzer bestehen einige Risiken.

 

Der chinesische Netzwerkausrüster und Smartphone-Anbieter Huawei könnte bald den Zugriff auf wichtige Update-Informationen für das Android-Betriebssystem verlieren. Google hatte einen entsprechenden Schritt angekündigt, nachdem US-Präsident Donald Trump Sanktionen gegen Huawei verhängt hatte. Noch ist unklar, wie genau Huawei von der Informationssperre betroffen sein wird – die Folgen für Kunden dürften aber spürbar sein.

Google teilt mit den Hardwarepartnern im Voraus Informationen über wichtige Betriebssystem-Updates und Sicherheitslücken – damit diese entsprechende Patches für ihre Kunden vorbereiten können. Auf diese Vorabinformationen wird Huawei wohl künftig verzichten müssen. Einige Informationen wird es aber weiter geben: So wird der chinesische Hersteller künftig noch auf die Daten des Android-Open-Source-Projekts (AOSP) zugreifen können. Das hat Google dem US-Informationsportal The Verge bestätigt.

 

»Die Update-Lage unter Android ist prekär.«

»Huawei-Nutzer werden Sicherheits- und Feature-Updates jetzt auf jeden Fall später bekommen, als bislang«, sagt Alexander Burris, G DATA Lead Mobile Researcher. »Das ist für Nutzer keine gute Entwicklung – die Update-Lage unter Android ist ohnehin bei vielen Herstellern prekär.« Google versucht zwar, immer mehr Updates über die eigenen Systemdienste auszurollen und nicht den Umweg über die Gerätehersteller zu gehen. Doch diese Bemühungen sind längst nicht abgeschlossen.

Außerdem wird Huawei für alle außerhalb von China verkauften Smartphones den Zugriff auf wichtige Google-Dienste wie den Play Store verlieren. So müssen sich Anwender Alternativen suchen. Nicht alle haben dabei das gleiche Sicherheitsniveau wie Google Play – das Infektionsrisiko steigt. »Leider ist außerdem zu befürchten, dass windige Reseller das ausnutzen und gerootete Smartphones mit den Play-Services auf dem europäischen Markt anbieten. Das haben wir in der Vergangenheit schon bei Smartphones von Xiaomi und Lenovo gesehen«, sagt Burris. In diesen Fällen sei zum Teil auch manipulierte Software auf den Geräten vorinstalliert gewesen. Ein klassischer Hinweis auf eine solche Manipulation ist zum Beispiel die nächtliche, ungewollte Installation von Apps auf dem Gerät.«

 


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