Die Bevölkerung Deutschlands wuchs im Jahr 2024 um knapp 100.000 Menschen. Das vermeldete das Statistische Bundesamt am Anfang des Jahres. Es könnte auf absehbare Zeit das letzte Mal gewesen sein, dass die Anzahl der Menschen in Deutschland wächst, denn laut aktueller Bevölkerungsvorausberechnung ist in allen Szenarien bereits in diesem Jahr mit einem Bevölkerungsrückgang zu rechnen [1].
Grund dafür ist neben dem Saldo aus Geburten und Sterbefällen, der bereits seit Jahren negativ ist, ein Rückgang der Nettozuwanderung. So war das Geburtendefizit zuletzt drei Jahre in Folge höher als 300.000 Personen, wurde jedoch jeweils durch höhere Nettozuwanderung mehr als ausgeglichen. Das wird in diesem Jahr voraussichtlich nicht länger der Fall sein, so dass der bereits seit längerem erwartete Bevölkerungsrückgang 2025 beginnen dürfte.
Bis zum Ende des aktuellen Vorausberechnungszeitraumes im Jahr 2070 wird die Bevölkerung in Deutschland aller Voraussicht nach schrumpfen. Einzig bei zwei der 27 Szenarien würde die Bevölkerung bis 2070 leicht wachsen und dafür müsste neben einem hohen Wanderungssaldo die Geburtenrate deutlich ansteigen – ein Szenario, das aktuell sehr unwahrscheinlich erscheint.
Bei einer moderaten Entwicklung der drei relevanten Faktoren Geburtenrate, Lebenserwartung und Wanderungssaldo hätte Deutschland laut aktueller Prognose im Jahr 2070 74,7 Millionen Einwohner – knapp 9 Millionen weniger als Ende 2024. Bei moderater Entwicklung von Geburten- und Sterberate und starker Zuwanderung läge die Bevölkerung in 45 Jahren noch knapp über 80 Millionen, während niedrige Zuwanderung die Bevölkerung sogar unter 70 Millionen Menschen fallen lassen könnte.
Besonders problematisch ist dabei der erwartete Rückgang der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter. Bei moderater Nettozuwanderung wird die Erwerbsbevölkerung bis 2070 um fast 20 Prozent von 51,2 Millionen auf 41,2 Millionen sinken – was bei gleichzeitigem Anstieg der Menschen im Rentenalter zu einer erheblichen Mehrbelastung führen würde. Felix Richter

https://de.statista.com/infografik/35616/bevoelkerungsprognose-fuer-deutschland/?lid=go2mctzbwhde
[1] https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2025/12/PD25_446_12.html
Demografischer Wandel: Wachsende »Versorgungslast« der erwerbsfähigen Bevölkerung
Bereits 2035 wird jede vierte Person in Deutschland 67 Jahre oder älter sein. Zu diesem Ergebnis kam das Statistische Bundesamt bei der jüngsten Bevölkerungsvorausberechnung, wonach in zehn Jahren mehr als 20 Millionen Menschen im Rentenalter in Deutschland leben werden. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr waren es 16,7 Millionen Personen 67-Jährige und Ältere, was einem Anteil von knapp 20 Prozent an der Gesamtbevölkerung entsprach.
Noch drastischer fällt der demografische Wandel ins Gewicht, wenn man die älteren Menschen ins Verhältnis zu denen im erwerbsfähigen Alter setzt. Dieser sogenannte Altenquotient wird laut mittlerer Prognose zwischen 2024 und 2035 von 32,7 Älteren pro 100 Erwerbspersonen auf 43,1 steigen. Statt drei erwerbsfähigen Personen pro Leistungsempfänger wären es dann nur noch 2,3 potenzielle Einzahler. Diese Entwicklung könnte sich bis 2070 weiter zuspitzen, denn bis dahin könnte der Altenquotient bei sich normal entwickelnden Geburten- und Sterberate auf über 50 steigen.
»Die Generation der Babyboomer befindet sich mitten im Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand. Auf sie folgen deutlich kleinere Jahrgänge«, so Karsten Lummer, Leiter der Abteilung Bevölkerung im Statistischen Bundesamt. »Im ungünstigsten Fall mit einer dauerhaft niedrigen Geburtenrate und niedriger Nettozuwanderung könnte der Altenquotient [bis 2070] sogar auf 61 steigen. Damit würde sich der Wert im Vergleich zu fast verdoppeln.«
Während die »Versorgungslast« im Hinblick auf ältere Personen voraussichtlich deutlich ansteigen wird, bleibt das Verhältnis aus zu versorgenden Kindern und Jugendlichen und erwerbsfähigen Personen nahezu konstant. So lag der sogenannte Jugendquotient im vergangenen Jahr bei 30,4 Kindern und Jugendlichen unter 20 pro 100 Erwerbsfähigen. Im Jahr 2070 wird er laut mittlerer Prognose auf 30,2 geschätzt. Der Gesamtquotient, also die Summe aus Jugend- und Altenquotient läge dann bei 81,2 zu versorgenden Menschen pro 100 Personen im erwerbsfähigen Alter. Felix Richter

https://de.statista.com/infografik/35617/alten-und-jungenquotient-in-deutschland/?lid=x33t2hbb6i3q
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