Fachkräftemangel: Deutsche Unternehmen setzen auf Weiterbildung und Innovation

Illustration Absmeier foto freepik

Ein Mangel an Fachkräften erweist sich als größtes Problem (40 %), während Cyberangriffe und Cybersicherheit ebenfalls ein wichtiges Anliegen darstellen (25 %).

 

In den letzten Jahren wurden in verschiedenen Branchen in Deutschland Bedenken hinsichtlich eines Mangels an Fachkräften geäußert. Trotz stabiler Beschäftigungsquoten bleibt der Arbeitskräftemangel ein anhaltendes Problem [1].

Vor diesem Hintergrund haben die Tech-Innovation-Experten von GlobalDots Entscheidungsträger in Unternehmen in Deutschland zu ihren aktuellen geschäftlichen Bedenken, Zukunftsplänen und zur Art und Weise, wie einige der Probleme angegangen werden, befragt [2].

 

Was sind die größten Bedenken der Unternehmen für das kommende Jahr?

Die Umfrage bestätigt, dass das größte Anliegen der Unternehmen in Deutschland der Mangel an Fachkräften ist (40 %), wobei 47 % angeben, dass dieses Problem in den letzten fünf Jahren der größte Faktor für ein reduziertes wirtschaftliches Wachstum war.

Bedenken im Zusammenhang mit KI und Datenautomatisierung sind das zweithäufigste Anliegen für fast ein Drittel der Unternehmen (28 %). 26 % geben an, dass der Innovationsmangel ihres Unternehmens in den letzten fünf Jahren zu geringerem Wachstum geführt hat. Allerdings sind 66 % zumindest einigermaßen zuversichtlich, dass ihr Unternehmen neue Technologien erfolgreich implementieren kann.

Das drittgrößte Problem, das von jedem vierten (25 %) genannt wird, sind Bedenken hinsichtlich Cyberangriffen und -sicherheit. Folglich gab die Mehrheit der Teilnehmer an, dass die Investition in IT-Sicherheitstechnologien für ihr Unternehmen wichtig ist (69 %).

Weitere hervorstechende Bedenken sind:

  • Konjunkturschwankungen: 25 %
  • Steigende Gemeinkosten: 22 %
  • Vorschriften zur Nachhaltigkeit: 17 %
  • Mitarbeiterleistung und -bindung: 14 %

 

Welche Veränderungen möchten Unternehmen umsetzen?

Um die Bedenken anzugehen, priorisieren Unternehmen bestimmte Veränderungen im Jahr 2025. Die Umfrage zeigt, dass eine Kostensenkung oberste Priorität hat (37 %), gefolgt von der Steigerung der Innovation und Produktentwicklung (31 %).

Weitere Veränderungen, die Unternehmen angaben, vornehmen zu wollen, sind:

  • Digitale Transformation: 30 %
  • Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung: 27 %
  • Verbesserung der Cybersecurity-Maßnahmen: 26 %
  • Verbesserung der Nachhaltigkeitspraktiken: 25 %

Obwohl KI und Datenautomatisierung eines der Hauptanliegen der Unternehmen sind, gehören sie auch zu den am höchsten priorisierten Veränderungen in diesem Jahr. Etwa zwei Drittel sind zuversichtlich, dass ihr Unternehmen neue Technologien erfolgreich implementieren kann (66 %), was das Bewusstsein für die Notwendigkeit technologischer Verbesserungen zeigt, um mit der Nachfrage und Innovation Schritt zu halten.

 

Worin wollen Unternehmen im Jahr 2025 investieren?

Betrachtet man wichtige Investitionen, die Unternehmen im Jahr 2025 planen, zeigen die Umfrageergebnisse eine weitere Verlagerung hin zur Bewältigung aktueller Bedenken. Angesichts des Mangels an Fachkräften halten 80 % Investitionen in die Umschulung und Weiterbildung bestehender Mitarbeiter für zumindest einigermaßen wichtig.

Weitere wichtige Investitionen, die die Entscheidungsträger angegeben haben, sind:

  • Forschung und Entwicklung: 73 %
  • Cybersecurity: 69 %
  • Nachhaltige Geschäftspraktiken: 64 %

 

 

Was sind die größten Bedenken für die nächsten 5 bis 10 Jahre?

Während innerhalb der Unternehmen Veränderungen umgesetzt werden, wird die deutsche Wirtschaft in den kommenden Jahren weiterhin Herausforderungen gegenüberstehen. Die Umfrage untersuchte, welche Herausforderungen die Unternehmensleiter am meisten beunruhigen.

Auch hier wird der Mangel an Fachkräften wiederholt erwähnt, wobei die Mehrheit dies als größtes Problem für die Zukunft ansieht (38 %). Angesichts der Energiewende und der Inflation befürchten 34 % auch einen weiteren Anstieg der Betriebskosten.

Weitere zukünftige Bedenken sind:

  • Disruptive Technologien: 30 %
  • Klimawandel: 28 %
  • Wirtschaftliche Rezession: 28 %
  • Überalterung der Bevölkerung: 24 %

Dennoch sind ein Drittel einigermaßen zuversichtlich (33 %), dass Deutschland seine Position als eine der weltweit führenden Wirtschaftsmächte behalten wird, wobei weitere 15 % diesbezüglich angeben, dass sie sehr zuversichtlich sind.

Ein Sprecher von GlobalDots kommentiert die Umfrageergebnisse: »Investitionen in die Umschulung und Weiterbildung bestehender Mitarbeiter sind in unserem aktuellen Wirtschaftsklima von entscheidender Bedeutung. Somit werden auch neue Technologien implementiert und die Nutzung solcher bringt die Bedingung, dass etwa die Cloud-Sicherheit auf dem neuesten Stand und angemessen ist, um potenziellen Risiken zuvorzukommen. Ein großer Teil der langfristigen wirtschaftlichen Gesundheit eines Unternehmens hängt nicht allein von den Fachkräften ab, sondern auch von der Vorbereitung auf Risiken, die oftmals mit technischen Fortschritten einhergehen. Unternehmen, die sowohl die Aus- und Weiterbildung als auch ihre IT-Sicherheitsrisiken proaktiv angehen, sind noch besser für nachhaltiges Wachstum aufgestellt.«

 

[1] https://www.statista.com/topics/10323/skilled-workers-shortage-in-germany/
[2] Diese Online-Umfrage unter 250 Entscheidungsträgern von Unternehmen mit 100 oder mehr Eingestellten wurde von GlobalDots in Auftrag gegeben und im Februar 2025 vom Marktforschungsunternehmen OnePoll in Übereinstimmung mit dem Verhaltenskodex der Market Research Society durchgeführt.
Weitere Ergebnisse der Studie finden Sie hier: https://www.globaldots.com/resources/blog/biggest-business-worries-2025/#what-are-the-top-concerns-for-german-businesses-in-2025

 

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