Globale Industriestudie: Nachhaltigkeit steigert den Geschäftserfolg

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Weltweit sind 92 Prozent der Unternehmen der Meinung, dass Fortschritte auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit entscheidend für den Geschäftserfolg sind. Das ist ein deutlicher Anstieg um fünf Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Trotz dieser Erkenntnis kämpfen viele Organisationen mit der praktischen Umsetzung ihrer Nachhaltigkeitsziele. Als Haupthindernis erweisen sich die dafür notwendigen Möglichkeiten zur Datenauswertung. Dies geht aus der Aras-Industriestudie »Die Zukunft der Produktentwicklung – Product Lifecycle Management im Fokus” hervor. Für die Studie wurden 656 Führungskräfte aus den USA, Europa und Japan befragt [1].

 

»In dem heutigen Marktumfeld steht bei der Nachhaltigkeit nicht das bloße Abhaken erledigter Aufgaben im Vordergrund, sondern die kontinuierliche Verbesserung der Unternehmensleistung«, erklärt Jens Rollenmüller, Regional Vice President bei Aras. Unternehmen, die Nachhaltigkeit fest in ihre Geschäftsprozesse integriert haben, arbeiten seiner Meinung nach effizienter, sind widerstandsfähiger gegenüber Marktveränderungen und erzielen bessere Ergebnisse – unabhängig von der regulatorischen Entwicklung.

Rollenmüller rät davon ab, lediglich auf gesetzliche Vorgaben zu reagieren: »Systeme, die von vornherein auf Flexibilität und Effizienz ausgerichtet sind, führen automatisch zu Compliance. Unternehmen erfüllen dann nicht nur aktuelle Standards, sondern sind künftigen Anforderungen bereits einen Schritt voraus.«

Rollenmüller verweist auf regulatorische Entwicklungen wie die EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) sowie den künftig verpflichtenden Digital Product Passport (DPP). Diese würden, wenn auch in abgeschwächter Form, bestehen bleiben. »Die Vorschriften werden nicht aufgehoben und können jederzeit wieder verschärft werden«, betont der Industrieexperte. »Die gegenwärtige Phase der Unsicherheit bietet Unternehmen die ideale Gelegenheit, sich vorzubereiten. Wer jetzt handelt, schafft anpassungsfähige und zukunftssichere Strukturen.«

Datenprobleme bremsen Unternehmen aus

Die Aras-Studie verdeutlicht die Kluft zwischen digital fortschrittlichen und weniger vorbereiteten Unternehmen. Nur 37 Prozent der Befragten stimmen uneingeschränkt zu, dass ihre Daten und digitalen Prozesse die Compliance-Anforderungen angemessen unterstützen. 45 Prozent sehen dies nur teilweise als gegeben an, während 18 Prozent Defizite eingestehen. Als größte Hürden werden lückenhafte Datensätze, schlechte Datenqualität, fehlende Fähigkeiten und isolierte Daten genannt.

»Das ist mehr als nur ein technisches Problem«, sagt Rollenmüller. »Hier lauert ein echtes Geschäftsrisiko. Wenn Unternehmen ihren Daten nicht vertrauen können, lassen sich keine fundierten Entscheidungen treffen.«

Intelligente Systeme führen zu intelligenten Unternehmen

Die Umfrageergebnisse zeigen: PLM-Software hilft dabei, Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. So geben 88 Prozent der PLM-Anwender an, angemessene Compliance-Unterstützung aus ihrer Daten- und Prozesswelt zu erhalten. Unter den Nicht-Nutzern sind es hingegen nur 60 Prozent. »PLM bietet Unternehmen die erforderliche Infrastruktur, um Produkte nachzuverfolgen, mit Lieferanten zusammenzuarbeiten und aktuelle Berichtspflichten zu erfüllen«, erklärt Rollenmüller.

Die digitale Reife begünstigt zudem den Technologieeinsatz: 87 Prozent der PLM-Nutzer setzen KI in der Produktentwicklung ein, bei Unternehmen ohne PLM sind es nur 59 Prozent. »PLM ist längst mehr als nur ein Engineering-Tool – es bildet das Fundament nachhaltiger Transformation«, betont Rollenmüller. Mit fortschreitender Regulierung verschaffen sich Unternehmen mit ausgeprägten digitalen Kompetenzen nicht nur Compliance-Sicherheit, sondern echte Wettbewerbsvorteile.

»Digitale Systeme, Nachhaltigkeit und intelligente Planung bilden eine Einheit«, sagt Rollenmüller. »Gemeinsam steigern sie die Unternehmensleistung und schaffen nachhaltigen Mehrwert.«

 

[1] »Die Zukunft der Produktentwicklung – Product Lifecycle Management im Fokus« ist eine Studie, die im Januar 2025 durchgeführt wurde und auf den Antworten von 656 Führungskräften in Europa, den USA und Japan basiert. Sie untersucht, wie führende Unternehmen der Automobil-, Luftfahrt- und Maschinenbauindustrie (mit einem Umsatz von mehr als 40 Millionen Euro) mit dem Einsatz von KI, der Integration digitaler Prozesse und regulatorischen Anforderungen umgehen. Der vollständige Studienband kann hier heruntergeladen werden.
https://aras.com/de-de/resources/all/srvy-2025-future-plm-digital-engineering/

 

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