Google-Initiative soll Open-Source-Projekte schützen

Illustration: Absmeier, Michael Shannon

Google hat jetzt seine Marktmacht in den Dienst einer Initiative zum Schutz der Integrität von Open-Source-Projekten gestellt. Die Entscheidung, die eingetragenen Warenzeichen von Open-Source-Projekten besser zu schützen, steht vor dem Hintergrund, dass eine Reihe von äußerst erfolgreichen Projekten stark dadurch beeinträchtigt wurden, dass Public Cloud Provider die Angebote mit eigenen Managed-Services-Angeboten unterboten hatten.

Im vergangenen Jahr berichtete die New York Times darüber, dass Amazon Web Services (AWS) Open Source Software von Elastic kopiert und in seine eigenen Elasticsearch-Dienste integriert hatte. Computer Weekly hatte kurz zuvor berichtet, dass sowohl MongoDB als auch Redis ihre Produktangebote dahingehend verändert hatten und zukünftig zwischen einer komplett freien und einer lizenbasierten Version des Produktes unterscheiden wollten. Letztere richtet sich ausdrücklich an Organisationen, die das Produkt im Rahmen von Managed Services vermarkten wollen.

Laut Google ist es für die langfristige Zukunftsfähigkeit solcher Projekte entscheidend, die betreffenden Trademarks und ihren Geltungsbereich zu verstehen und zu verwalten. Das gilt umso mehr angesichts der stetig wachsenden Zahl von Unternehmen, die Open-Source-Software in ihren Produkten verwenden. Die Initiative unter dem Namen Open Usage Commons hat es sich zum Ziel gesetzt, die Philosophie und Definition von Trademarks in Open-Source-Projekten auszudehnen.

Weitere Informationen finden Sie im Beitrag von https://www.computerweekly.com/news/252485848/Google-commits-to-protecting-open-source-projects .

 

Dazu ein Kommentar von Tim Mackey, Senior Security Strategist bei Synopsys:

»Die Gründung der Open Usage Commons Initiative unterstreicht zwei Dinge. Zum einen, dass Open Source inzwischen Mainstream geworden ist, und zum anderen, dass damit auch die üblichen Probleme des Mainstreams verbunden sind. Das wiederum sind nicht unbedingt die Probleme, mit denen Entwickler sich typischerweise befassen. In diesem Fall geht es konkret um Trademarks. In und außerhalb der Open Source Community sind Linux und das Logo, Tux, der Pinguin, weithin als Marke bekannt. Die Logos und eingetragenen Warenzeichen vieler anderer populärer Projekte sind demgegenüber sehr viel weniger bekannt. Teil des Problems ist, dass die Open Source Community einen ausgesprochen guten Job gemacht hat, als es darum ging das Copyright des Quellcodes in Form von Open-Source-Lizenzen zu schützen. Dieselbe Community hat allerdings vergleichsweise geringe Anstrengungen unternommen, um das Erscheinungsbild der eigenen Marke und die damit verbundenen Markenzeichen wirksam zu schützen.

Oder lassen Sie es mich anders formulieren. Wenn man nicht selbst aktiv in ein bestimmtes Projekt involviert war, wie will man dann wissen, dass es sich tatsächlich um die »offizielle« Projektversion handelt? Es gibt keine Open-Source-Software-Firmen oder Anbieter – das heißt, oftmals gibt es keine der typischen Erkennungszeichen einer Marke, um den Status des Projekts auch anhand dessen zu überprüfen.

In der Welt der physischen Waren genauso wie in der der kommerziellen Software, investieren Hersteller und Anbieter Unsummen in klare, eindeutige Trademarks als Teil ihrer Go-to-Market-Strategie. Wenn ein Projekt zu einem wesentlichen Teil unter Beteiligung der betreffenden Unternehmen zustande kommt, wie das etwa bei Xen, Redis oder MongoDB der Fall ist, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass in diesem Zusammenhang Trademarks erstellt werden, um auch das Open-Source-Investment zu monetarisieren.

Ziel der Open Usage Commons Initiative ist es, Möglichkeiten zu finden, diese Praxis auszudehnen. Das schützt beide, die Nutzer und die Produzenten/Urheber von Open-Source-Software. Zudem verspricht dieser Ansatz mehr Klarheit zu schaffen, was Eigentumsrechte und Urheberschaft von Open-Source-Projekten im Markt anbelangt.«

 

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