So gelingt der Unternehmenswandel

Wollen sich Unternehmen weiter behaupten, ist ihre kontinuierliche Anpassung an die Veränderungen des Marktes alternativlos. Fünf Best Practices für die erfolgreiche Transformation von Unternehmen.

Wandel ist im heutigen Wirtschaftsleben der Normalzustand. Neue Technologien, neue Produkte und neue Konzepte erfordern ständige Innovation. Vor allem größere Unternehmen haben damit aber oft ihre Schwierigkeiten. Nicht wenige bekannte Marken aus der Vergangenheit sind deshalb inzwischen verschwunden; und einige Weltmarktführer von heute haben vor 30 Jahren noch gar nicht existiert. Unternehmen, die ihre Positionen erfolgreich über die Zeit hinweg verteidigen konnten – etwa Apple oder Coca Cola – ist das durch kontinuierliche Innovation gelungen.

Pegasystems begleitet Unternehmen seit vielen Jahren bei der Anpassung ihrer Organisation an die Veränderungen des Marktes. Dabei haben sich fünf Best Practices für erfolgreichen Wandel herauskristallisiert.

  1. Situation analysieren. Gehen Unternehmen eine umfassende Transformation an, sollten sie zunächst genau analysieren, von welchen Anforderungen sie dabei getrieben werden. Sind es neue Technologien, neue rechtliche Vorschriften oder neue Markterfordernisse? Anschließend sollten sie ihr Produktportfolio mit denen ihrer Mitbewerber vergleichen, um herauszufinden, wo exakt Handlungsbedarf besteht. Drittens sollten sie sich überlegen, ob sie noch die richtigen Geschäftsmodelle und Mitarbeiter für die neuen Anforderungen haben und gegebenenfalls externe Experten rekrutieren.
  2. Agilität gewährleisten. Um die nötigen Veränderungen schnell in die eigene Organisation zu integrieren, braucht es die richtige Strategie. Dafür empfiehlt sich ein agiler Ansatz. Unternehmen sollten am Anfang der Transformation wichtige Meilensteine definieren, so dass sie im Laufe des Projekts regelmäßig einen Schritt zurücktreten und überprüfen können, ob sie noch auf dem richtigen Weg sind oder gegensteuern müssen.
  3. Engagement sicherstellen. Sollen große Veränderungen implementiert werden, müssen alle mitziehen. Das fängt bei den Führungskräften an. Sie sollten geschlossen hinter dem Wandel stehen. Um auch ihre Mitarbeiter mitzunehmen, müssen sie ihnen klar und offen kommunizieren, warum die Veränderungen erforderlich sind und was das konkret für sie bedeutet. Sie dürfen nicht den Eindruck haben, das ihnen etwas aufoktroyiert wird, sondern sollten sich als Teil des Wandels fühlen können. Regelmäßige Feedback-Schleifen können dabei helfen.
  4. Wellenförmig vorgehen. Bei der Umsetzung der Veränderungen empfiehlt sich ein Wechsel zwischen Aktivitäten und Pausen. Nach einer intensiven sollte eine ruhigere Phase folgen, in der die Mitarbeiter Zeit haben, sich an die Neuerungen zu gewöhnen. Diese Phasen werden am besten gezielt getaktet. Die Mitarbeiter sind meist offener für Veränderungen, wenn sie in Zeiten ihrer persönlichen Übergangsstadien fallen. Dazu zählen etwa ein neu beginnendes Jahr oder das Ende von Schulferien.
  5. Fehler zulassen. Der erste Plan, den Unternehmen für ihre Transformation entwickeln, kann eigentlich noch gar nicht perfekt sein. Deshalb ist es wichtig, dass sie kontinuierlich experimentieren und dabei auch Fehler zulassen und daraus lernen. Nur so können sie am Ende das bestmögliche Ergebnis erzielen. Dennoch sollten sich die Verantwortlichen aber natürlich über die grundsätzliche Richtigkeit ihres Plans sicher sein. Niemand wird einer Führungskraft folgen, die schwankend und unentschlossen wirkt.

»Wandel ist heute nicht mehr bloß eine Option. Er ist alternativlos«, sagt Ken Stillwell, CFO, Chief Administrative Officer and SVP bei Pegasystems. »Unternehmen müssen sich zu Agilität bekennen und voraus denken. Das Ziel, ihren Kunden bessere Produkte und Services zu bieten, ist dabei der ideale Startpunkt. Nicht zufällig werden die Märkte von Unternehmen dominiert, die genau das beherzigen.«

 

Ohne digitale Transformation drohen Verluste

Illustration: Geralt Absmeier

  • Drei von vier Unternehmen erwarten Verluste, wenn die digitale Transformation in den nächsten 12 Monaten nicht vorankommt
  • Mangelnde Integration ist der Hauptgrund für das Scheitern von neuen Initiativen.
  • 90 % der Unternehmen geben an, dass Integrationsprobleme das Tempo ihrer digitalen Transformation verlangsamen, wobei fast die Hälfte immer noch keine kanalübergreifenden Kundenerlebnisse bieten.

 

MuleSoft, Anbieter der Application Network Plattform, hat den Connectivity Benchmark Report 2020 vorgestellt, eine Untersuchung zum Status quo der IT und der digitalen Transformation [1]. Die Umfrage unter 800 IT-Entscheidern aus Organisationen mit mindestens 1.000 Mitarbeitern weltweit zeigt, dass die digitale Transformation bei so gut wie allen Unternehmen als strategisches Ziel weit oben auf der Agenda steht. 95 Prozent betreiben oder planen im laufenden Jahr entsprechende Initiativen. 90 Prozent stellen dabei insbesondere die Integration ihrer Systeme vor große Herausforderungen, was sich negativ auf Umsatz, Produkteinführungen und die Kundenwahrnehmung auswirken kann.

Unternehmen geraten bei der digitalen Transformation immer mehr unter Druck. Dreiviertel der Befragten erwarten Umsatzrückgänge, wenn sie ihre Initiativen nicht innerhalb der nächsten 12 Monate entscheidend voranbringen. Dabei treffen sie häufig auf eine große Hürde: von durchschnittlich 837 verschiedenen Anwendungen in Unternehmen sind nur 30 Prozent miteinander integriert. Eine vollständige Sicht auf den Kunden ist dadurch nicht möglich. Wenig überraschend kann in der Folge auch mehr als die Hälfte keine durchgängige Kundenerfahrung bieten.

Ausgewählte Ergebnisse für Deutschland auf einen Blick:

Die IT muss schneller und schlanker werden – doch die Schere zwischen Aufgaben und Budget geht weiter auseinander

Herkömmliche IT-Operations-Modelle funktionieren oft nicht mehr. Unternehmen müssen daher neue Wege finden, Projekte zu beschleunigen. Bei mindestens der Hälfte der Befragten steht einer gestiegenen Arbeitsbelastung um 38 Prozent (Vorjahr: 33 Prozent) eine durchschnittliche Budgetsteigerung um weniger als 10 Prozent gegenüber. Gleichzeitig sind bei 77 Prozent der Unternehmen die IT-Teams für die vernetzte Kundenerfahrung verantwortlich. Es ist daher nicht verwunderlich, dass fast 60 Prozent ihre angestoßenen Digitalisierungsprojekte 2019 nicht wie geplant abschließen konnten und rund 70 Prozent der Arbeitszeit in den IT-Betrieb statt in Innovationen und Weiterentwicklung fließt.

 

Unternehmen können die Potenziale von APIs ohne unternehmensweite Strategie nicht heben

Die überwältigende Mehrheit der Unternehmen weiß um die Stärken und Vorteile von APIs, bereits 80 Prozent nutzen offene oder private APIs. Dennoch verfügen nur wenige von ihnen (16 Prozent) über eine Strategie für deren unternehmensweiten Einsatz. So nutzt mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen APIs für isolierte Projekte beziehungsweise nur innerhalb bestimmter Geschäftsbereiche. Entwickler in Unternehmen können nur 44 Prozent der Software-Assets und -Komponenten mehrfach nutzen; 80 Prozent können APIs nicht ohne weiteres weitergeben.

 

Die Wiederverwendung von APIs steht in direktem Zusammenhang mit Innovationsgeschwindigkeit, Betriebseffizienz und Umsatz

Eine API-Strategie, die Self-Service und Wiederverwendung von Programmierschnittstellen ermöglicht, beschleunigt Innovation, steigert Produktivität und erschließt neue Umsatzströme. Über die Hälfte (56 Prozent) bestätigt, dass die IT den größten Mehrwert für ihre Unternehmen durch wiederverwendbare Integrationen schafft. Denn dadurch lässt sich viel Zeit und Geld in Folgeprojekten sparen. Dennoch nutzen nur 50 Prozent der Befragten APIs, um ihre Prozesse bei der Anwendungsentwicklung effizienter zu gestalten. Nutzer von APIs berichten hingegen von gesteigerter Produktivität (56 Prozent), schnelleren Innovationen (48 Prozent) sowie verbesserter Agilität und Self-Service-Möglichkeiten im IT-Betrieb (50 Prozent).

»CIOs sind in einer guten Ausgangsposition, die digitale Transformation ihrer Organisationen zu leiten. IT-Führungskräfte aus allen Branchen brauchen ein neues Betriebsmodell, das das Tempo der Bereitstellung von Software und Services beschleunigt, die organisatorische Flexibilität erhöht und Innovationen in großem Maßstab ermöglicht«, so Simon Parmett, CEO von MuleSoft. »Mit einem API-getriebenen Ansatz können CIOs die Taktung im Unternehmen verändern und als Manager eines modularen Unternehmens auftreten, um den Zugang zu bestehenden Assets und neuen Fähigkeiten gleichermaßen zu ermöglichen.«

 

[1] MuleSoft hat in Zusammenarbeit mit Vanson Bourne bereits zum fünften Mal den Connectivity Benchmark Report aufgelegt. Dafür würden 800 IT-Verantwortliche von Unternehmen und Behörden mit mindestens 1.000 Mitarbeitern aus der ganzen Welt befragt. Ziel der Untersuchung ist es, den geschäftlichen Mehrwert der digitalen Transformation zu ermitteln und mehr über die erfolgreichsten Strategien von IT-Leitern zu erfahren. Die Onlinebefragung wurde im Oktober und November 2019 in den USA, UK, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Australien, Singapur, Hongkong und Japan durchgeführt. Die Teilnehmer wurden zuvor einem strengen, mehrstufigen Verifizierungsprozess unterzogen.
Der Connectivity Benchmark Report 2020 zeigt Chancen und Risiken der digitalen Transformation für Unternehmen auf. Die vollständige Studie steht hier zum Download bereit. https://www.mulesoft.com/lp/reports/connectivity-benchmark

 

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