Augmented Analytics, Realtime und mehr – »Active Intelligence ist die neue Generation von BI«

Im Interview erläutert Wolfgang Kobek, Senior Vice President EMEA beim Data Analytics Experten Qlik, warum sich die zunehmende Datenflut mit herkömmlicher Business Intelligence nicht mehr bewältigen lässt und warum es wichtig ist, am Thema Data Literacy dranzubleiben.


Auf der diesjährigen Onlinekonferenz QlikWorld war von einer neuen Generation von Business Intelligence die Rede, was ist damit gemeint?

Traditionelle BI ist dafür gemacht, zu informieren. Dabei handelt es sich erst mal um passiven Datenkonsum. Der User kann etwas mit den Daten anfangen – oder eben nicht. Die neue Generation von BI, die wir Active Intelligence nennen, triggert dagegen auf Basis der Daten auch die passenden Aktionen. Wir haben dazu als Funktion unser Qlik Alerting eingebaut, das den Anwender auf eine bestimmte Entwicklung oder auf Anomalien hinweist und entsprechende Prozesse anstößt. 

 

Wolfgang Kobek,
Senior Vice President EMEA
bei Qlik

 


Das Ganze findet in Realtime statt?

Genau, das ist ein weiterer Unterschied. Bei Active Intelligence nutze ich nicht die Daten von gestern, sondern arbeite mit Echtzeitdaten. In sehr vielen Geschäftsbereichen ist es wichtig, über aktuelle Informationen und Analysen zu verfügen, um Entwicklungen einschätzen, Chancen erkennen und im entscheidenden Moment handeln zu können.


Ist es richtig, dass bei vielen Unternehmen die Daten insgesamt brach liegen?

In der Tat werden mindestens 85 Prozent der Daten von den Firmen nicht genutzt. Dabei gibt es innovative Werkzeuge, mit Daten zu arbeiten, Kennzahlen zu analysieren, Schlussfolgerungen zu ziehen und mit tieferen Erkenntnissen zu besseren Geschäftsergebnissen zu kommen. Viele Datenschätze warten nur darauf, gehoben zu werden. Doch eine Umfrage, die wir letztes Jahr durchgeführt haben, zeigt, dass nur etwa ein Viertel der Mitarbeiter Daten verwenden, um schnellere und vernünftigere Entscheidungen zu treffen. Deshalb haben wir unser Data-Literacy-Projekt ins Leben gerufen und bieten Schulungen und Trainings in Datenkompetenz an. 

Aber wir gehen das Thema auch von technischer Seite aus an: Mit intuitiven Features auf der Basis von Augmented Analytics wollen wir die Kunden noch mehr unterstützen und es ihnen noch leichter machen, Daten zu nutzen. Dahinter steht ein komplementäres Zusammenwirken von künstlicher Intelligenz und menschlicher Intuition. Ein Beispiel: Der User möchte wissen, wie sich die Umsätze in Europa entwickeln. Er bekommt das Chart dazu auf sein Smartphone – zusammen mit der Nachricht, dass Produkt X in Land Y besonders schlecht performt hat und Aktionen, wie er das ändern könnte. Anders als herkömmliche künstliche Intelligenz will Augmented Analytics den Menschen keine Entscheidungen abnehmen. Um die Datenkompetenz des Einzelnen zu erhöhen, macht das System dem Anwender Vorschläge, wie er mit den Daten umgehen kann. Aber am Ende ist es immer die menschliche Intelligenz, Kreativität und Erfahrung, die eine Entscheidung trifft.


Ob Smart Cities, Smart Home oder selbstfahrende Autos – die Datenflut steigt. Hat Qlik hier Lösungsansätze?

Wir setzen hier erstens mit unserem Data-Literacy-Projekt an und unterstützen zweitens unsere Kunden bei der Erstellung von Datenmanagement-Konzepten. Gerade angesichts der zunehmenden Datenüberflutung sind saubere Konzepte vonnöten, mit denen man Daten aus unterschiedlichen Quellen und Systemen schnell und unkompliziert integrieren und Data Lakes managen kann. Wichtig ist: Auch die Daten selbst müssen sauber sein. Es nutzt nichts, wenn ich Daten integriere, die gar keinen Nutzen mehr für mein Unternehmen haben. Hier arbeiten wir eng mit unseren Kunden zusammenarbeiten, um die für sie jeweils passgenaue Lösung zu finden. Data Governance ist ebenfalls ein Thema, das unsere Kunden stark beschäftigt: Wie gelingt es, dass alle Mitarbeiter Zugriff auf einen einheitlichen Datenpool haben und nicht jede Besprechung mit der Diskussion beginnt, welche Zahlen den einzelnen Teammitgliedern vorliegen?


Die Corona-Pandemie hat das Arbeiten in Deutschland verändert. Wie erleichtert Qlik die neue Art der Zusammenarbeit?

Wir haben kollaborative Elemente in QlikSense eingebaut, die zwei Mitarbeitern ermöglichen, über den gesamten Analyseprozess interaktiv an denselben Daten zu arbeiten, Diskussionen anzustoßen und ihre Erkenntnisse miteinander oder mit anderen Kollegen zu teilen. Für die mobile Nutzung gibt es außerdem Qlik Sense Mobile for SaaS, eine native App für iOS und Android. Damit können die Anwender unabhängig von ihrem Standort auf wichtige Änderungen in ihren Daten reagieren.


Manche sagen: Die Zukunft der Cloud ist hybrid. Wie sehen Sie das?

Ich würde eher sagen: Die Transformation in die Cloud nimmt einen hybriden Weg. Man kann nicht einfach den Schalter umlegen hin zur reinen Cloudlösung. Unser Bestreben ist es, unsere Kunden bei diesem Prozess zu begleiten. Um analytische Datenpipelines in Echtzeit zu ermöglichen, hat Qlik daher mit Hybrid Data Delivery den ersten aus einer Reihe von neuen Qlik Cloud Data Services bereitgestellt. Die Funktionen erstellen und verwalten Datensätze, die automatisch und nahezu in Echtzeit aktualisiert werden, sobald sich Datenquellen ändern.


Wie differenziert sich Qlik von anderen Anbietern im Data-Analytics-Bereich?

Wir sind der einzige unabhängige Softwarehersteller, der von den Rohdaten bis zur Datenanalyse eine echte End-to-End-Lösung im Portfolio hat. Wir decken sämtliche Herausforderungen ab, die eine Firma entlang der Datenpipeline haben kann: Von der Datenintegration über Data Lake Management und Datenkatalogen bis hin zu Augmented-Technologien, die dem Enduser helfen, mit seinen Daten effektiv und sinnvoll zu arbeiten. Qlik kann den Kunden all das aus einer Hand anbieten und sie auf Datenseite auf ihrem Weg der Digitalisierung begleiten.


Zum Abschluss die Frage: Die QlikWorld 2021 fand wegen der Corona-Pandemie virtuell statt – kann die digitale Form ein Ersatz für Präsenzveranstaltungen sein?

Unsere Kunden haben die digitale Variante unglaublich positiv aufgenommen. Wir hatten rund 25.000 Teilnehmer während der dreitägigen Konferenz. In Zukunft wird es wohl auf eine Mischform hinauslaufen, der soziale Aspekt fehlt uns allen, aber man sieht natürlich auch die Vorteile, unter anderem was die Kosten oder den Zeitfaktor betrifft.


Illustration: © Login /shutterstock.com

 

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