GreenTech macht Wirtschaft krisenfester

Eine aktuelle Unternehmensbefragung von Roland Berger für den neuen GreenTech Atlas 2021 zeigt, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Umwelttechnikbranche deutlich geringer eingeschätzt werden als die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen [1].

Svenja Schulze: »Die aktuelle Erhebung zeigt, dass sich Investitionen in Umwelt- und Klimainnovationen lohnen. Eine moderne Umwelt- und Klimapolitik macht Unternehmen innovativer und krisenfester. Darum ist es klug, die wirtschaftliche Erholung nach der Corona-Krise mit ökologischen und sozialen Konjunkturimpulsen zu verstärken. Ein Fokus auf nachhaltig agierende Unternehmen mit robusten Geschäftsmodellen wie der Umwelttechnikbranche ist für den Standort Deutschland eine gute Strategie.«

Laut Roland Berger ist die Geschäftslage im Bereich Umwelttechnik trotz der Pandemie noch größtenteils befriedigend bis gut. Der eigene Ausblick der Unternehmen weist einen geringfügig schlechteren Trend auf. Branchenübergreifende Technologieentwicklungen, die große Systemkompetenz, standardisierte Schnittstellen und Verfahren, etwa im Bereich der Sektor-Kopplung, erweisen sich hier als das starke Rückgrat und haben eine große Bedeutung für ein weiteres Wachstum der Branche. Forschung und Entwicklung, Innovationsfähigkeit und die große Kompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die wichtigsten Faktoren für noch gute Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Umwelttechnikbranche.

[1] https://www.bmu.de/DL2480

 

 

Zusammenfassung der Kernergebnisse

 

Geschäftsentwicklung und Einfluss von Corona

  • Die Geschäftslage im Bereich Umwelttechnik ist größtenteils befriedigend bis gut – Ausblick zeichnet geringfügig schlechteren Trend
  • Die Auswirkungen von Corona auf die Umwelttechnikbranche werden deutlich geringer geschätzt als die gesamtwirtschaftliche Auswirkungen von Corona – Schaut man auf den Einfluss von Corona auf die Umsetzung von Maßnahmen zur nachhaltigeren Unternehmensführung, lässt sich kein eindeutiger Trend bestimmen – Es ist teilweise eine Beschleuniger und teilweise ein Verzögerer
  • Branchenübergreifende Technologieentwicklungen, wie z.B. standardisierte Schnittstellen und die Sektor-Kopplung, haben insgesamt eine hohe Bedeutung für das Wachstum und die Entwicklung der Umwelttechnikbranche.

 

Fördermaßnahmen u. klimapolitische Instrumente

  • Insgesamt haben die klimapolitischen Instrumente überwiegend einen positiven Einfluss auf die Unternehmensentwicklung – Der Green Deal und Sustainable Finance haben den größten positiven Einfluss
  • Im Bereich Technologietransfer spielen die Fördermaßnahmen von Bund und Ländern für die Unternehmen der Umwelttechnikbranche eine größere Rolle als die Pendants der EU

 

Transformation der Geschäftsmodelle und Einfluss der Digitalisierung

  • Die Unternehmen der Umwelttechnikbranche sehen in der Digitalisierung Chancen für positive Veränderungen in allen Bereichen ihrer Geschäftsmodelle, zudem werden Daten zunehmend wichtig für Geschäftsmodelle – Im Bereich Daten wird ein überproportionaler Anstieg der Relevanz von öffentlichen Daten als Datenquelle erwartet
  • Die Technologien für Vernetzung und digitale Kundenschnittstellen haben heute und in der Zukunft die höchste Durchdringung. Automatisierung und Digitale Daten werden ebenfalls relevanter
  • Die größten Herausforderungen der Digitalisierung sind Datensicherheit und Management von Umweltauswirkungen wie z.B. erhöhter Energiebedarf

 

Internationale Absatzmärkte und Export

  • Die innereuropäischen Länder sind heute und zukünftig der dominierende Absatzmarkt für die deutschen Unternehmen der Umwelttechnikbranche, aber andere Märkte gewinnen an Bedeutung. Von den weiteren Absatzmärkten wird u.a. China und Afrika die höchsten Bedeutungen zugemessen
  • Der Großteil der Unternehmen sieht die Entwicklung internationaler Absatzmärkte nicht durch den Klimawandel bedroht
  • Der klassische Export ist der dominierende Transferkanal für Exporte der Umwelttechnikbranche – eigene Landesgesellschaften, Direktinvestitionen, Joint Ventures und Lizenzverträge werden signifikant seltener benutzt
  • Transferkanäle in andere Europäische Länder sind am verbreitetsten. Außereuropäisch interessant: Mehr Unternehmen unterhalten Transferkanäle nach China als in die USA

 

Internationale Wettbewerbssituation

  • Der stärkste Wettbewerb herrscht mit weiteren innereuropäischen Firmen. Der intensivste außereuropäische Wettbewerb findet bereits heute mit Firmen aus China statt. Insgesamt wird eine Zunahme der Wettbewerbsintensität erwartet
  • F&E, Innovationsfähigkeit und Mitarbeiter sind die stärksten Treiber für Wettbewerbsvorteile der deutschen Umwelttechnikbranche

 

https://www.bmu.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Wirtschaft_und_Umwelt/gta_unternehmensbefragung_bf.pdf

 

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