Schrems II: Das Dilemma der KMU

Illustration: Absmeier, Pixabay

Vor 40 Jahren wurde die europäische Datenschutzkonvention unterzeichnet. Jährlich wird deshalb am 28. Januar der  Europäische Datenschutztag begangen. Der Datenschutz stellt Unternehmen weiterhin vor große Herausforderungen: Mit dem Urteil des Europäischen Gerichtshof in Sachen Schrems II wächst der Druck auf kleine und mittlere Unternehmen, ihre Prozesse und Abläufe neu evaluieren und den Regularien der EU-DSGVO anzupassen. Mareike Vogt, Fachexpertin für Datenschutz bei TÜV SÜD, beleuchtet dieses aktuelle Thema näher. 

 

Die EU-DSGVO gibt vor, dass der Transfer personenbezogener Daten an einen Staat außerhalb der EU/EWR unter anderem nur erlaubt ist, wenn die Zielländer oder -organisationen einen gleichwertigen Datenschutz zur Europäischen Datenschutzgrundverordnung (EU DSGVO) garantieren. Diese Anforderung erfüllen beispielsweise die Vereinigten Staaten von Amerika nicht, weswegen der EU Privacy Shield vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) in der Klage Schrems II gekippt wurde. Laut vieler Experten war dies bereits abzusehen, seit das Abkommen eingeführt wurde. Die Nachlässigkeit der Politik stellt jetzt besonders kleine und mittlere Unternehmen (KMU) vor große Schwierigkeiten: Es gilt, die eigenen Prozesse und die dabei genutzte Soft- und Hardware (beispielsweise Rechenzentren) schleunigst anzupassen.

Neue Verträge oder neue Anbieter?

KMU greifen in ihrer täglichen Arbeit meist auf Softwarelösungen und As-a-Service-Dienste von größeren, etablierten Anbietern zurück oder sie richten sich nach den Prozessen und Anforderungen ihrer Kunden. Um sicher zu gehen, dass die verarbeiteten personenbezogenen Daten dem Urteil entsprechend geschützt werden, muss dies nun alles überprüft werden. Sollten KMU nämlich Standardvertragsklauseln als Garantie mit den Anbietern der Dienste abgeschlossen haben, so kann es sein, dass diese ebenfalls durch Schrems II beeinflusst werden. Oftmals genügen diese Klauseln nicht zum Schutz der personenbezogenen Daten innerhalb der USA und weitere technische Maßnahmen müssen ergriffen werden. Hinzu kommt, dass enorm viele Daten, auf den ersten Blick hinter Subdienstleistern versteckt, in die USA fließen oder dort auf Servern lagern, obwohl die Anbieter eigentlich ein europäisches Unternehmen sind oder hier Niederlassungen haben. Sind die Anbieter nicht in der Lage, sich dem Urteil anzupassen, so sind auch die KMU in der Pflicht, sich sofort nach neuen Lösungen umzusehen oder sogar die Dienste selbst zu stellen, beispielsweise »on premises«, also über eigene Server.

Externe Hilfe gleicht Fachkräftemangel aus

Viele KMU sind mit großen Herausforderungen durch Schrems II konfrontiert. Wer es versäumt, der EU-DSGVO nachzukommen, dem drohen empfindliche Bußgelder und die öffentliche Bloßstellung durch zivile Organisationen, wie zum Beispiel NOYB, die sich dem Datenschutz verschrieben haben. Diese schrecken nicht davor zurück, Unternehmen auch einmal an einen digitalen Pranger zu stellen. Vielen Firmen mangelt es außerdem an entsprechenden Fachkräften, um die Forderungen umzusetzen. Es gibt jedoch einen einfachen Ausweg für die KMU aus diesem Dilemma: Unabhängige Berater und extern benannte Datenschutzbeauftragte sind zugelassen und entlasten nicht nur das Unternehmen selbst, sondern garantieren zudem eine objektive Bewertung der Sachlage. Mit ihrer Hilfe können auch kleine und mittlere Betriebe ohne zu großen Aufwand ihre Systeme und Prozesse an die neue Situation anpassen.

 

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DSGVO: Steht Ihnen auch die Abmahnung bevor?

Rechtskonformes E-Mail-Marketing und Lead Management. Seit knapp einem Jahr ist die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) europaweit rechtskräftig. Jetzt drohen zahlreichen Unternehmen Abmahnungen und empfindliche Bußgelder, weil sie sich im Rahmen ihres E-Mail-Marketings und Lead Managements nicht an die datenschutzrechtlichen Vorgaben halten, so die Ergebnisse der E-Mail-Marketing-Benchmarks 2019 [1]. Laut der Studie arbeiten 18,3 Prozent der 5.037 befragten…

IT-Trends des Jahres 2019: DSGVO-Compliance, Privacy by Design, Multi-Faktor-Authentifizierung, BYOx-Security und Security-Automation

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Unternehmenswebsites im DSGVO-Dschungel

Warum eine automatisiert erstellte Datenschutzerklärung allein meist nicht ausreicht. Auch wenn die Datenschutzgrundverordnung, kurz DSGVO, bereits seit einigen Monaten gilt, existieren noch immer Unternehmenswebsites, die nicht den aktuellen Bestimmungen entsprechen. Um eine Website gesetzeskonform zu gestalten, reicht es nicht aus, eine allgemeine Datenschutzerklärung irgendwo zu kopieren oder automatisiert generieren zu lassen und dann auf der…

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Panda Security bietet Datenschutz und fortschrittliche IT-Security in einer gemeinsamen Lösung. »Data Control«-Modul ermöglicht DSGVO-konforme Erfassung, Schutz und benutzerfreundliche Auswertung.   Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov [1] ist die Meinung über den Nutzen der DSGVO in Deutschland gespalten. Mehr als die Hälfte der Befragten (56 %) glaubt, dass die neue Regelung keinen Einfluss auf…

DSGVO: Starke Security sorgt für sichere Daten

Rund ein halbes Jahr nach dem Inkrafttreten der EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) läuft die Schonzeit für Unternehmen mehr als ab. So hat beispielswiese das Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht (BayLDA) seine Prüfaktivitäten wieder verstärkt aufgenommen und in Bayern mit flächendeckenden Datenschutzkontrollen begonnen. Denn drei Viertel aller Unternehmen in Deutschland haben die Vorgaben der DSGVO demnach bislang noch nicht…

DSGVO und umfassender Datenschutz – wann wird ein Schuh daraus?

Statement zum Europäischen Datenschutztag 2019.   Liviu Arsene, Leitender Bedrohungsanalyst bei Bitdefender Vor einem Dreivierteljahr trat die EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) in Kraft. Eine wichtige Verordnung, um die Daten von Verbrauchern besser zu schützen. Man könnte annehmen, damit wähnt sich der jährlich mahnende Europäische Datenschutztag an seinem Ziel, erinnert er doch schon zum 13. Mal an das…

Sicherheitstrends 2019: Internet der Dinge und DSGVO stellen Unternehmen vor große Herausforderungen

DNS nimmt immer wichtigere Rolle in Sachen Netzwerksicherheit und Unternehmenserfolg ein. Im Jahr 2018 hat sich gezeigt: So oft wie nie zuvor haben Cyberattacken das Internet in die Knie gezwungen. Unternehmen aller Branchen mussten sich mit den Folgen dieser Angriffe auseinandersetzen, und Millionen sensibler Kundendaten wurden kompromittiert, nicht aber Beste-bonus-code.de und andere Sites. Im aktuellen…

Datendiebstahl bei Marriott: Der erste Mega-Datendiebstahl der DSGVO-Zeit

  Experten-Kommentar von Thomas Ehrlich, Country Manager DACH von Varonis   Die unglaubliche Zahl von bis zu 500 Millionen Kundendaten (einschließlich Namen, E-Mail-Adressen, Anschriften, Passnummern, Geburtsdatum und Aufenthaltszeitraum) sind der Hotelkette Marriott gestohlen worden. Eine halbe Milliarde Menschen ist nun also in der misslichen Situation, ihre Kreditkartenabrechnungen zu überprüfen, wobei das wahrscheinlich noch der unproblematischste…

Online-Zustimmungsbarometer: Fünf Tipps fürs Einholen von Zustimmung in Zeiten der DSGVO

Commanders Act, Anbieter der ersten europäischen integrierten Consent-Management- (CMP) und Customer-Data-Plattform (CDP), veröffentlicht erstmals ein Online-Zustimmungsbarometer. Mit dieser Studie zu den Herausforderungen des Datenschutzmanagements wird die Performance verschiedener durch die DSGVO geforderter Opt-In-Mechanismen gemessen. Banner, Pop-ups, Bestätigung durch Klick oder Scrollen: Welchen Einfluss hat in Zeiten der DSGVO die Art der Abfrage auf die Zustimmungsrate?…

DSGVO-Tipps für Nachzügler

Wie Unternehmen ein DSGVO-taugliches Datenbewusstsein für die digitale Welt entwickeln. Am 25. November ist es sechs Monate her, dass die Datenschutzgrundverordnung mit Ende der Übergangsfrist endgültig in Kraft getreten ist. Bis zu diesem historischen Datum im Mai diesen Jahres herrschte eine große Verunsicherung bei Organisationen aller Art darüber, inwieweit die neuen Vorschriften ihre Prozesse betreffen…

Mehr Schatten als Licht: Wie weit sind Unternehmen wirklich in Bezug auf die DSGVO?

Noch vor wenigen Monaten beherrschte vor allem ein Thema die Geschäftswelt: die neue Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Seit dem 25. Mai 2018 ist diese nun vollends in Kraft – inklusive aller Folgen bei Verstößen, wie beispielsweise Abmahnungen oder gar hohe Bußgelder. Noch immer stellt das moderne Regelwerk zahlreiche Betriebe vor große Herausforderungen. »Zu viele Manager versuchen sich…

CLOUD Act hebelt DSGVO aus

Die europäische Daten­schutz­grundverordnung hat für einigen Aufwand bei den Unternehmen und Organisationen innerhalb Europas gesorgt und sorgt noch immer dafür, denn erst ein Viertel ist mit der vollständigen Umsetzung bisher fertig geworden. Dennoch wird die DSGVO weithin als Errungenschaft in Sachen Schutz der persönlichen Daten angesehen.  Alles in bester Ordnung? Nicht ganz. Denn in den…

Die E-Rechnungsverordnung: Keine Ruhe nach dem EU-DSGVO-Sturm

Kaum gilt die EU-Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO), braut sich schon das nächste »Compliance-Gewitter« am Horizont zusammen: Die E-Rechnungsverordnung. Schon ab November 2018 tritt sie in Kraft. Ab dann müssen Bundesministerien und bald darauf auch Lieferanten der öffentlichen Verwaltung E-Rechnungen verarbeiten können. Grund genug, die Chance zu nutzen und sich mit der Digitalisierung des Rechnungseingangs mithilfe von einem zertifizierten Enterprise Content Management (ECM) zu beschäftigen.

DSGVO: Abmahnwelle und Sanktionspraxis – Keine Panik

Seit die neue Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) in Kraft ist, herrscht noch immer große Unsicherheit. Viele Unternehmen fürchten sich vor sogenannten »Abmahnanwälten« und angekündigten Bußgeldern in Höhe von mehreren tausend Euro. Marit Hansen, Landesdatenschutzbeauftragte von Schleswig-Holstein, und Christopher Kunke, Rechtsanwalt und Referent für Datenschutz bei der TÜV NORD Akademie, erläutern, ob Unternehmen Angst vor Abmahnungen haben müssen…

Safer Surfing: »123456« nicht nur aus DSGVO-Sicht kein optimales Passwort

Verschlüsselungen schützen User vor unbefugter Datenweitergabe und Unternehmen vor datenschutzrechtlichen Konsequenzen. Komplexe Kennwörter minimieren Risiko von Hackerangriffen und Datenmissbrauch. Unsichere Passwörter, zugängliches Impressum, fehlende Verschlüsselung: Obwohl sich die meisten DSGVO-Anforderungen für Online-Anwendungen vergleichsweise einfach umsetzen lassen, gehen viele Unternehmen und Mitarbeiter auch bei einfachsten Themen weiterhin fahrlässig mit dem Datenschutz um. »Auch drei Monate nach…

DSGVO: Umsetzung der Datenschutzregeln an vielen Stellen weiterhin unklar

■  100 Tage Datenschutzgrundverordnung: Bitkom zieht Bilanz. ■  Dehmel: »Die DSGVO hat die Unternehmen viel Zeit und Geld gekostet.«    Die Umsetzung der EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) hat viele Unternehmen vor große Herausforderungen gestellt. Nach einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom hatten drei von vier Unternehmen in Deutschland die Frist zum 25. Mai 2018 verfehlt. »Auch jetzt noch…

DSGVO: Sind die Unternehmen bereit für ihre Kunden?

Deutsche Verbraucher wissen mehrheitlich um ihre neuen Rechte in Sachen Datenschutz und Privatsphäre – und sind auch bereit, diese Rechte durchzusetzen.   Das ist ein Ergebnis einer ersten Verbraucherbefragung des Softwareherstellers SAS durch 3GEM nach Inkrafttreten der EU-Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO). Fazit: Verbraucher sind informierter, als es manchem Unternehmen lieb sein mag. Von den in der Grundverordnung…

DSGVO: personenbezogene Daten nur verschlüsselt übermitteln

  Matthias Stauch, Vorstand der Intervista AG und Experte für digitalen Vertrieb, zur Unzulässigkeit der unverschlüsselten Übersendung von Vertragsdaten nach der DSGVO:   »Am 25. Mai dieses Jahres trat die neue EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) vollständig in Kraft – für Unternehmen bedeutet dies, personenbezogene Daten zu schützen und bei deren Verarbeitung die 99 Artikel der Regeln zu…