Schwachstelle: Das Netzwerk entscheidet über die Wettbewerbsfähigkeit

foto freepik

Ob Collaboration-Tools, KI-Anwendungen oder smarte Gebäudetechnik – viele dieser Anwendungen scheitern im Unternehmensalltag an einer unsichtbaren Schwachstelle: dem Netzwerk. Warum müssen Unternehmen ihre Netzwerkarchitektur modernisieren und was hat das mit ihrer Wettbewerbsfähigkeit zu tun?

 

Im Zuge der digitalen Transformation investieren viele Unternehmen in Cloud-Services, IT-Sicherheit und neue Arbeitsplatzkonzepte. Doch die technologische Basis dafür – das Netzwerk – bleibt oft vernachlässigt. Dabei ist es das unsichtbare Rückgrat aller digitalen Prozesse und damit entscheidend für Produktivität, Mitarbeiterzufriedenheit und Zukunftsfähigkeit. Unternehmen dürfen also nicht den Fehler machen, die Netzwerkarchitektur als ein Infrastrukturthema unter vielen zu betrachten. NTT DATA beantwortet die wichtigsten Fragen rund um dieses Thema:

  • Welche Anforderungen muss ein zukunftsfähiges Netzwerk erfüllen?
    Moderne Netzwerke müssen heute weit mehr leisten als eine einfache Datenübertragung. Sie sollen Bandbreite dynamisch anpassen, Netzwerkpfade optimieren und zugleich umfassende Sicherheits- und Analysefunktionen bereitstellen. Ein modernes Netzwerk setzt deshalb auf softwaredefinierte Steuerung, KI-gestützte Auswertung und kontinuierliche Selbstoptimierung. Wesentliche Anforderungen sind ein Zero-Trust-Ansatz, der eine granulare Zugriffskontrolle unabhängig von Standort und genutztem Gerät ermöglicht, sowie eine lückenlose Netzwerk-Observability mit Telemetrie und Anomalieerkennung in Echtzeit. Auch die Fähigkeit, geschäftskritische Anwendungen automatisch zu priorisieren – etwa für Collaboration, Video oder Echtzeitprozesse –, sollte heute Standard sein.
  • Wie wirken sich veraltete Netzwerke auf die moderne Arbeitswelt aus?
    Flexible Arbeitsmodelle gehen mit einer stark verteilten Nutzung von Anwendungen und Daten einher. Wenn das Netzwerk nicht auf Performance und Flexibilität ausgelegt ist, kommt es schnell zu Problemen. Bild- und Tonstörungen in Meetings, lange Ladezeiten, abrupte Verbindungsabbrüche oder begrenzter Fernzugriff zählen zu den häufigsten Beschwerden. Diese Symptome sind Ausdruck grundlegender Schwächen des Systems wie fehlende Bandbreitensteuerung, nicht priorisierter Datenverkehr und mangelhafte Netzwerktransparenz. Hinzu kommt ein steigender Supportaufwand für IT-Teams, die reaktiv auf Nutzungsprobleme reagieren müssen, statt strukturell gegenzusteuern.
  • Inwiefern hängt die Sicherheit moderner Arbeitsplätze vom Netzwerk ab?
    Durch die Verlagerung von Applikationen und Daten in die Cloud und die zunehmende Mobilität der Mitarbeitenden steigt die Angriffsfläche drastisch. Das Perimeter ist längst aufgelöst – und damit rückt das Netzwerk selbst ins Zentrum der Sicherheitsstrategie. Ein modernes Netzwerk sollte daher mehrere Schutzmechanismen nativ integrieren. Microsegmentierung beispielsweise hilft, verdächtige Bewegungen im Netz zu isolieren und die weitere Ausbreitung von Angriffen zu verhindern. Eine KI-gestützte Überwachung des Netzwerk-Traffic wiederum erkennt Muster, die herkömmliche regelbasierte Systeme übersehen. Sicherheit muss dabei nicht auf Kosten der Benutzerfreundlichkeit gehen: Single Sign-On, Endpoint Verification und adaptive Zugriffskontrollen ermöglichen einen reibungslosen Workflow.
  • Welche Rolle spielt das Netzwerk beim Thema Nachhaltigkeit?
    Mit Power over Ethernet (PoE) können Beleuchtung, Heizung und sogar intelligente Möbel effizient über das Datennetz betrieben werden. Sensoren erfassen zum Beispiel kontinuierlich Luftqualität, Temperatur und Belegungsraten. Dadurch lässt sich die Arbeitsumgebung automatisiert optimieren – nicht nur im Sinne des Wohlbefindens der Mitarbeitenden, sondern auch zur Senkung von Energieverbrauch und CO2-Ausstoß. Ein modernes Netzwerk stellt dabei nicht nur die Konnektivität sicher, sondern ermöglicht auch die zentrale Steuerung und Auswertung aller Daten – etwa für das ESG-Reporting. So wird das Netzwerk zum Enabler einer nachhaltigen Gebäudebewirtschaftung.
  • Warum sollten Unternehmen ihre Netzwerkinfrastruktur modernisieren?
    Laut dem 2024 Infrastructure Lifecycle Management Report von NTT DATA werden knapp 70 Prozent der heute im Einsatz befindlichen Netzwerkgeräte bis 2027 aus dem Support laufen [1]. Unternehmen, die ihre Infrastruktur nicht rechtzeitig erneuern, riskieren nicht nur Störungen, sondern auch massive Sicherheitslücken, etwa durch fehlende Updates oder veraltete Verschlüsselungsverfahren. Ein solches Netzwerk behindert zudem Innovationen, da es neue Anwendungen und höhere Datenlasten nicht zuverlässig unterstützt. Die Folge sind steigende Kosten für Ad-hoc-Reparaturen, Ausfallzeiten und eine zunehmende Abhängigkeit von Übergangslösungen. Der Handlungsdruck ist also hoch. Eine zukunftsfähige Netzwerkinfrastruktur muss jedoch strategisch geplant sein. Dazu gehören eine Bestandsaufnahme bestehender Systeme, die Ausrichtung an Geschäfts- und Nachhaltigkeitszielen sowie die Auswahl skalierbarer Technologien. Ergänzend empfiehlt sich ein durchdachtes Lifecycle-Management inklusive Monitoring, Support und flexibler Betriebsmodelle wie »as a Service«.

»In einer zunehmend digitalisierten Welt hängt der Unternehmenserfolg unmittelbar von der Netzwerkqualität ab. Ein modernes Netzwerk geht über reine Konnektivität hinaus – es ist intelligent, sicher und dynamisch skalierbar«, sagt Bernhard Kretschmer, Managing Director and Vice President Services von NTT Germany. »Es bringt wenig, über KI oder smarte Arbeitsplätze zu sprechen, wenn die grundlegende Infrastruktur nicht mithält. Wer das Netzwerk ignoriert, verspielt seine Wettbewerbsfähigkeit.«

 

[1] https://services.global.ntt/en-us/campaigns/2024-infrastructure-lifecycle-management-report

 

297 Artikel zu „Netzwerk modernisieren“

Unternehmen modernisieren ihre IT-Netzwerke – endlich

Die Mehrheit der Unternehmensnetzwerke weltweit ist veraltet, das zeigt der Network Barometer Report [1]. Im letzten Jahr investierten Unternehmen jedoch vermehrt in die Erneuerung ihrer IT-Infrastrukturen. Grund sind die wachsenden Anforderungen durch mobiles Arbeiten, das Internet der Dinge sowie Software-defined Networks (SDN). Erstmals seit 2010 investieren Unternehmen weltweit wieder stärker in die Modernisierung ihrer IT-Netzwerke.…

Schöne Hülle, schwache Verbindung? Kommunikationssysteme in historischen Gebäuden modernisieren

Ein stabiles Netzwerk ist das Rückgrat moderner Arbeitsprozesse – von Cloud-Diensten über Videokonferenzen bis hin zur IP-Telefonie. Doch gerade in charmanten Altbauten wird die Netzwerkinfrastruktur schnell zur Herausforderung. Dicke Wände, historische Baumaterialien und veraltete Verkabelungen erschweren die digitale Aufrüstung erheblich. Dabei sind gerade solche Gebäude heute nicht selten Sitz moderner Unternehmen und Behörden.   Allein…

KI hält Einzug im Bereich Netzwerkmanagement – und wirft Fragen auf

Künstliche Intelligenz spielt auch beim Netzwerkmanagement eine immer größere Rolle. Doch wie und in welchem Umfang? Eine aktuelle Studie untersucht genau diese Frage, die Ansichten von Führungskräften und Netzwerkingenieuren sowie die Auswirkungen von KI auf die Cybersicherheit.  Künstliche Intelligenz erobert die IT-Welt im Sturm und macht auch vor dem Netzwerkmanagement nicht halt. Laut der Studie…

In fünf Schritten zur maximalen Netzwerkresilienz

Eine hohe Netzwerkresilienz minimiert Ausfallzeiten und sichert den reibungslosen IT-Betrieb. Unternehmen sollten sie daher zum Teil ihrer DNA machen, wenn sie erfolgreich sein wollen. Oft wissen sie allerdings nicht, wie und wo sie beginnen sollen. Was sind die wichtigsten Stationen auf dem Weg zum widerstandsfähigen Netzwerk?   Was haben Arbeitsmodelle wie Homeoffice, eine weit verzweigte…

Das Netzwerk als Wachstumsbremse

Global Network Report deckt hohen Bedarf an Netzwerkmodernisierung auf.   Die Ergebnisse der Umfrage »Global Network Report 2022« von NTT unter rund 1.300 IT-Entscheidungsträgern weltweit verdeutlichen, dass 70 % der Befragten der Meinung sind, dass sich der Reifegrad ihres Netzwerks negativ auf die Geschäftsabläufe auswirkt [1]. Die Einführung hybrider, dezentraler Arbeitsumgebungen mit zahlreichen vernetzten Geräten…

Digitalisierung in der Life-Science-Branche – Um- und Neudenken statt nur modernisieren

Digitalisierung, neue Technologien, neue Arbeitsplätze und moderne Formen der Zusammenarbeit, der Arbeitswelt und der Arbeitsweisen und nicht zuletzt die Corona-Pandemie fordern Veränderungen auch in der Life-Science-Branche. Darüber gibt Oliver Benecke Auskunft, Leiter des neu gegründeten Life-Science-Bereichs der COSMO CONSULT-Gruppe.

Mit der Cloud die Logistik modernisieren

Die Logistikbranche befindet sich in einem Wandlungsprozess: Neue Wettbewerber, hohe Serviceerwartungen der Kunden sowie Kostendruck stellen Branchenvertreter vor neue Herausforderungen. Damit sie diesen begegnen können, brauchen Logistikunternehmen moderne IT-Infrastrukturen, um sich effizienter und innovativer aufzustellen. Nutzen sie Cloud-Infrastrukturen, kann das funktionieren. Nur: Wer in die Cloud wechseln will, sollte sich nicht nur auf Chancen, sondern…

Multi-Cloud-Netzwerke absichern

Cloud-basierte Rechen- und Serviceplattformen versetzen Unternehmen in die Lage, sich an die neue digitale Wirtschaft anzupassen. Die Cloud ermöglicht es ihnen, schnell Ressourcen zu bündeln, neue Anwendungen zu implementieren und in Echtzeit auf die Anforderungen von Nutzern und Verbrauchern zu reagieren. So können Sie auf dem heutigen digitalen Markt effektiv agieren und konkurrenzfähig bleiben. Doch…

Hyperkonvergente Infrastruktur: Infrastrukturen im RZ modernisieren

62 Prozent der Unternehmen nutzen HCI, um Infrastrukturen im RZ schneller und einfacher bereitzustellen.   Momentan liegt die hyperkonvergente Infrastruktur (HCI) voll im Trend, um den IT-Betrieb zu modernisieren. So betreiben fast zwei Drittel der IT-Entscheider in Deutschland seit mindestens zwei Jahren eine HCI im eigenen Rechenzentrum oder setzen sich seitdem mit dieser Technologie auseinander.…

Vier Trends im Netzwerk-Management

Automatisierte IoT-Sicherheit, detaillierte Netzwerkinformationen und das Jahr der Zusammenarbeit – mit diesen Herausforderungen im Netzwerk-Management sehen sich IT-Spezialisten 2017 konfrontiert. Vier Prognosen von Aruba für das Jahr 2017.   IoT-Automatisierung, nicht nur Sicherung Bereits seit einigen Jahren kann man den Begriff Internet der Dinge nicht mehr umgehen. Analysten schätzen, dass allein 2016 bis zu 5,5…

Industrie 4.0: Wie Mittelständler im laufenden Betrieb modernisieren

Vernetzte Prozesse bilden in der Industriebranche das Kernthema der letzten Zeit. Viel beachtete Großprojekte landen dabei häufig auf den Tischen von großen Unternehmen. Doch auch für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) kommt das Thema Industrie 4.0 in Frage. Beispielsweise trägt eine intelligente und vernetzte Logistik als wichtiger Bestandteil dazu bei, Prozesse zu automatisieren, zu beschleunigen…

DataCore CEO Dave Zabrowski zur Übernahme von StarWind durch DataCore

Die Bedeutung von Innovation und kontinuierlicher Verbesserung in der modernen Geschäftswelt ist enorm. Durch die Übernahme von StarWind erweitert DataCore seine Rechenzentrumskompetenz auf die Edge-Umgebung. Dave Zabrowski betont, wie wichtig es ist, sich an veränderte Marktbedingungen anzupassen und neue Technologien zu nutzen. Durch die komplementären Stärken beider Unternehmen lässt sich ein deutlich breiterer Markt schneller…

Cloud, KI und Kommunikation – Digitalisierungs­trends in Ämtern und Behörden

Die Digitalisierung ist entscheidend für die Effizienz, Transparenz und Bürgernähe von Kommunen und Behörden. Sie reagiert auf die Erwartungen der Bürger und Unternehmen an schnelle und unkomplizierte öffentliche Dienstleistungen. Bereits finanziell überschaubare Investitionen in Unified-Communications-Lösungen verbessern die Online-Kommunikation und Integration in bestehende digitale Abläufe.

Engpässe in Hausarztpraxen verschärfen sich – doch sie wären vermeidbar

Viele Hausärztinnen und Hausärzte in Deutschland planen, ihre Wochenarbeitszeit deutlich zu reduzieren. Zugleich beabsichtigt jeder Vierte, die hausärztliche Tätigkeit innerhalb der nächsten fünf Jahre zu beenden. Damit drohen Einschnitte in der medizinischen Versorgung. Das ist besonders problematisch, weil die Hausarztpraxen laut Plänen der Bundesregierung künftig zusätzliche Aufgaben übernehmen sollen. Doch es gibt Lösungen, um die…

Keine Kompromisse beim ERP-System

Christian Biebl: »Ein ERP-System ist eine strategische Investition in die Zukunft.« »Unternehmen sollten bei ERP-Systemen keine Kompromisse eingehen«, empfiehlt Christian Biebl, Geschäftsführer des Stuttgarter ERP-Herstellers Planat. In einer Ära, in der der produzierende Mittelstand mit Lieferkettenproblemen, Fachkräftemangel und dynamischen Märkten kämpft, ist eine maßgeschneiderte ERP-Software essenziell, die exakt den Anforderungen genügt.  In der heutigen Geschäftswelt…

Automobilbranche: Elektrifizierung als zentrale Priorität im globalen Wettbewerb

Verborgene Chancen und verdeckte Kosten für deutsche Automobilhersteller. Gieni AI identifiziert Elektrifizierung als zentrale Priorität im globalen Wettbewerb.   Chinesische Automobilhersteller haben deutsche OEMs in puncto Innovationskraft bereits überholt – mit 547 angemeldeten Schutzrechten gegenüber 398 auf deutscher Seite. Angesichts eines prognostizierten Marktvolumens von 1,42 Billionen Euro für Automobiltechnologien bis 2034 wird eine agile, zukunftsfähige Lieferkette…

Die Storage-Spreu vom Weizen trennen: viele Lösungen nicht für Unternehmen geeignet

Der Begriff »Enterprise Class« oder »Unternehmenslösung« sollte Lösungen vorbehalten bleiben, die den strengen Anforderungen großer Organisationen gerecht werden. Einige Anbieter behaupten, dass ihre Produkte für Unternehmen geeignet sind, obwohl sie nur eine Architektur mit doppelter Redundanz anbieten, deren Mängel sie mit Clustering- oder Meshing-Technologien zu kompensieren versuchen. Im Gegensatz zur dreifachen Redundanz können diese Ansätze…

Technische Schulden gefährden die Einführung von KI

  Veraltete Legacy-Technologien sind für Unternehmen eine teure Hürde. Sie kosten Zeit, Geld, Innovationsfähigkeit und am Ende womöglich auch Kunden.   Auf der PegaWorld in Las Vegas stellte Pegasystems eine gemeinsam mit dem Forschungsunternehmen Savanta durchgeführte Studie vor [1]. Aus ihr geht hervor, dass technische Schulden und eine nach wie vor starke Abhängigkeit von veralteten…

Maintenance, Repair & Operations : So stellt MRO-Beschaffung die Produktionsfähigkeit sicher

In produzierenden Unternehmen ist die Trennung zwischen direktem und indirektem Einkauf klar definiert: Direkte Bedarfe – etwa Rohstoffe, Halbfabrikate oder Verpackungen – fließen unmittelbar in das Endprodukt ein. Alles andere fällt unter indirekten Einkauf. Doch diese Unterscheidung greift zu kurz, wenn man die Rolle der sogenannten MRO-Bedarfe betrachtet. Sie zählen formell zum indirekten Einkauf, sind…

KI als Compliance-Coach – Wie Finanzdienstleister 2025 zwischen Automatisierung und Regulierung navigieren

https://www.pexels.com/de-de/foto/mano-dedo-futuro-robot-8386440/ Künstliche Intelligenz hat sich in der Finanzbranche von einem Effizienzwerkzeug zu einem strategischen Instrument entwickelt, das Unternehmen dabei unterstützt, sich in einem zunehmend komplexen regulatorischen Umfeld zurechtzufinden. Mit dem Inkrafttreten neuer Vorschriften wie dem EU AI Act, DORA und AMLA stehen Finanzdienstleister vor der Herausforderung, KI-Technologien effektiv zu nutzen und gleichzeitig strenge Compliance-Anforderungen zu…