Das Energiemanagement der Zukunft spricht OpenADR

Illustration Absmeier foto freepik

Das Smart Grid der Zukunft ist auf die sichere und schnelle Kommunikation zwischen allen Akteuren angewiesen. Der OpenADR-Standard für ein automatisiertes und flexibles Energiemanagement läutet dafür mit seiner neuen Version 3.0 eine neue Ära ein – mit entscheidenden Vorteilen für Versorgungsunternehmen und Kunden.

Das Stromnetz durchläuft eine grundlegende Transformation hin zu einem Smart Grid, das auf eine dezentrale Stromerzeugung setzt. Grundlage für ein effektives, automatisiertes und sicheres Demand-Respond-Management zum Informationsaustausch zwischen Energieversorgern und den jeweiligen Aggregatoren ist dabei eine verlässliche Kommunikation. Mit der Weiterentwicklung des weltweit eingesetzten OpenADR-Standards steht dafür eine neue Softwaregeneration zur Verfügung, die Kunden, Energieerzeugern und Versorgern die Möglichkeit gibt, das Management des Smart Grid noch einfacher mitzugestalten. Als offener Standard steht OpenADR für einen hochsicheren und schnellen Informationsaustausch – zum Beispiel durch die Übermittlung von dynamischen Preisen. Die Version 3.0 kann dabei besonders in drei Punkten glänzen:

  1. Flexibilität und Effektivität.
    OpenADR 3.0 vereinfacht die Informationsübermittlung durch die Umstellung von komplexen XML-SOAP-Webstrukturen auf JSON und REST API. Auf diese Weise besteht das übertragene Datenpaket nur noch aus einem Bruchteil des benötigten Codes. Während die Version 2.0 noch auf bestimmte Nachrichtenmuster setzte, hat der Anwender mit OpenADR 3.0 mehr Freiheiten, welche Informationen er senden möchte – zum Beispiel Anfragen für den Verkauf überschüssiger Energie, Preisverhandlungen oder Informationen über sich ändernde Tarife. Mehr Flexibilität bietet die neue Version auch im Hinblick auf die Anbindung weiterer Standards, etwa im Bereich des Ladesäulenmanagements.
  2. Mehr Funktionen.
    OpenADR 3.0 ermöglicht es Versorgern, neue Funktionen unkompliziert und schnell in ihre Systeme zu integrieren, etwa Anwendungen aus dem Bereich Greenhouse Gas Emissions. Aber auch für die Erweiterung der Systeme mit neuen Produkten und Geräten, zum Beispiel intelligente Thermostate, Ladestationen für Elektrofahrzeuge, Energiespeicher oder Steuerungssysteme, senkt OpenADR 3.0 durch seine offene Architektur die Hürden.
  3. Einfachere Implementierung.
    Ein Fokus der neuen Version liegt auf der schnellen und einfachen Implementierung, wobei jedes internetfähige Gerät genutzt werden kann. So ist es beispielweise möglich, energierelevante Nachrichten direkt an Smarthome-Geräte zu senden. Dafür muss lediglich ein OpenADR-Client und gegebenenfalls ein Server im Gateway implementiert werden. So kommen etwa Stromtarife direkt in den Haushalt der Verbraucher, wo das Netzwerk sie umgehend verwenden kann.

»OpenADR 3.0 ist ein effektives Kraftpaket, das sowohl das Demand-Response-Management als auch die Integration und eine individuelle Erweiterung der eigenen Systeme erheblich vereinfacht«, resümiert Rolf Bienert, Managing und Technical Director der OpenADR Alliance. »Mit der neuen Version hat OpenADR einen robusten und leistungsfähigen Standard auf den Markt gebracht, der seine Vorgänger nicht ersetzen, sondern sinnvoll erweitern wird.«

Rolf Bienert, Managing und Technical Director bei der OpenADR Alliance

 

 

Der OpenADR-Standard und die Zukunft des Energiemanagements

Die Welt des Energiemanagements steht vor einer Revolution, und der OpenADR-Standard spielt dabei eine Schlüsselrolle. OpenADR, kurz für Open Automated Demand Response, ist ein Kommunikationsprotokoll, das entwickelt wurde, um die Art und Weise, wie Energieversorger und Verbraucher interagieren, zu verbessern und zu automatisieren. Mit der Einführung der neuen Version 3.0 des OpenADR-Standards wird ein neues Kapitel in der Geschichte des intelligenten Energiemanagements aufgeschlagen.

Die Version 3.0 des OpenADR-Standards bringt eine Reihe von Verbesserungen und neuen Funktionen mit sich, die das Potenzial haben, das Energiemanagement auf eine neue Ebene zu heben. Eine der wichtigsten Neuerungen ist die Vereinfachung der Informationsübermittlung. Durch den Wechsel von komplexen XML-SOAP-Webstrukturen zu JSON und REST API wird die Datenübertragung effizienter und schneller. Dies ermöglicht es den Nutzern, genau die Informationen zu senden, die sie benötigen, ohne durch starre Nachrichtenmuster eingeschränkt zu sein.

Ein weiterer Vorteil der neuen Version ist die erhöhte Flexibilität in Bezug auf die Integration weiterer Standards, wie zum Beispiel im Bereich des Ladesäulenmanagements. Dies ist besonders relevant, da die Elektromobilität immer mehr an Bedeutung gewinnt und eine zuverlässige Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge unerlässlich ist.

Darüber hinaus ermöglicht OpenADR 3.0 den Versorgern, neue Funktionen schnell und unkompliziert in ihre Systeme zu integrieren. Dies umfasst Anwendungen aus dem Bereich der Reduzierung von Treibhausgasemissionen sowie die Erweiterung der Systeme mit neuen Produkten und Geräten, wie intelligenten Thermostaten und Energiespeichern.

Die Implementierung des OpenADR-Standards ist dank seiner offenen Architektur und der Möglichkeit, jedes internetfähige Gerät zu nutzen, einfacher geworden. Dies bedeutet, dass energierelevante Nachrichten direkt an Smart-Home-Geräte gesendet werden können, was die Effizienz und Reaktionsfähigkeit des Energiemanagements erheblich verbessert.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der OpenADR-Standard in seiner neuesten Version 3.0 eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der Zukunft des Energiemanagements spielt. Er bietet Versorgungsunternehmen und Kunden entscheidende Vorteile, indem er die Kommunikation vereinfacht, die Flexibilität erhöht und die Integration neuer Technologien erleichtert. Es ist ein effektives Werkzeug, das sowohl das Demand-Response-Management als auch die individuelle Erweiterung der eigenen Systeme erheblich vereinfacht. Die Zukunft des Smart Grids sieht dank OpenADR 3.0 heller aus denn je.

Genki Absmeier

 

155 Artikel zu „Energiemanagement“

Vom Energiezähler bis zum ERP: Integriertes Energiemanagement

Wegen des Ukraine-Kriegs aber auch aus politisch-regulativer Perspektive steigt der Druck, effektiv Energie im Unternehmensbetrieb zu sparen. Laut einer aktuellen Umfrage des BVMW sehen sich sogar 42 Prozent der Mittelständler aufgrund der explodierenden Energiepreisen in ihrer Existenz bedroht. Ob Finanzen, Vertrieb, Einkauf, Produktion oder Services – ein professionelles Nachhaltigkeitsmanagement hilft dabei, den unternehmensweiten Energiebedarf und…

Energiemanagement und CO2-Tracking: Mehr Nachhaltigkeit und bessere Krisenbewältigung durch ERP-Integration

Wie mittelständische Unternehmen Energiemanagement und CO2-Tracking effizient umsetzen können.   Die Weltwirtschaft befindet sich derzeit an der Schwelle eines neuen Zeitalters: Die Corona-Pandemie, Klimawandel sowie der Ukraine-Krieg wirken sich auf Lieferketten, Energieversorgung und Digitalisierungsinitiativen aus. Auch der deutsche Mittelstand bleibt von diesen Veränderungen nicht verschont und bekommt bereits erste Konsequenzen zu spüren. Mittelständler sollten sich…

Lösungen für ein unternehmensweites und produktionsnahes Energiemanagement

proALPHA erweitert sein ERP+ Portfolio um ein neuartiges und innovatives Monitoring- und Steuerungssystem für den Energieverbrauch von Unternehmen. Die proALPHA Unternehmensgruppe, Anbieter von ERP+ Softwarelösungen für die mittelständische Fertigungsindustrie, übernimmt mit ENIT einen Experten für Energiemanagement und CO2-Tracking und bringt mit der Integration des Leistungsportfolios inklusive Cloud-Services von ENIT die Erweiterung des ERP+ Portfolios weiter…

noris network nach ISO 50001 zertifiziert: Umfassendes Energiemanagement

Die DEKRA Certification GmbH hat bescheinigt, dass die noris network AG ein Energiemanagementsystem gemäß ISO 50001 eingeführt hat und aufrechterhält. Das Zertifikat bezieht sich auf die Firmenzentrale sowie die firmeneigenen Rechenzentren in Nürnberg und München. Diese gehören mit ihrem Klimatisierungs- und Energieversorgungskonzept zu den modernsten und effizientesten Rechenzentren Europas. In der internationalen Norm ISO 50001…

Intelligentes Energiemanagementsystem für regenerative Energie

Energiedrehscheibe für Amsterdamer Hausbootsiedlung. Die erzeugte Energiemenge regenerativer Energiequellen schwankt. Ein neuartiges Energiemanagementsystem des Fraunhofer-Instituts für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM ermöglicht es, Photovoltaikanlagen, Batteriespeichersysteme, Wärmepumpen und Elektroautos intelligent zu koppeln – und einzelne Haushalte oder ganze »Energiequartiere« trotz der Schwankungen weitestgehend mit eigener regenerativer Energie zu versorgen. © Isabel Nabuurs Die Wassersiedlung im Norden von…

5G, autonomes Fahren und Anwendungen im Energiemanagement treiben Wachstum für elektronische Mess- und Prüftechnik an

Größere technologische Komplexität und Konvergenz steigern die Nachfrage nach Testausrüstung.   Autonomes Fahren, 5G, das Internet of Things (IoT), Rechenzentren, Energielösungen und digitale Hochgeschwindigkeitsstandards sind die Wachstumsmotoren im Markt für elektronische Mess- und Prüftechnik (T&M: Test and Measurement) für die nächsten fünf Jahre. Eine neue Wachstumsphase hat bereits begonnen, denn die Technologien entwickeln sich weiter…

10.000 Sensoren für smartes Energiemanagement am Stuttgarter Flughafen

Smart Data für den Flughafen von morgen: Seit 2015 profitiert der Stuttgarter Flughafen von der Datenanalyse zahlreicher Energiedaten, die von rund 10.000 Sensoren über alle energierelevanten Anlagen verteilt kontinuierlich gesammelt werden. Hierzu gehören etwa Messstellen und Zähler zur Überwachung, Steuerung und Abrechnung der Versorgung mit Strom, Wärme und Kälte sowie Sensoren des Lüftungssystems und zur…

ESG-Berichtssoftware: Nachhaltigkeitsberichterstattung für Unternehmen

Unternehmen stehen unter wachsendem Druck von Behörden, Mitarbeitern und Kunden, ihre Performance in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Environmental, Social and Governance = ESG) zu verbessern. Mit Hilfe von intelligenter Automatisierung und einer ESG-Berichtssoftware können sie die Anforderungen in Angriff nehmen.   Die Rolle von ESG-Berichtssoftware ESG-Compliance bezieht sich auf die Erfassung, Messung, Veröffentlichung…

Universalübersetzer löst Herausforderungen in komplexen Provider-Kunden-Beziehungen

Von der babylonischen Sprachverwirrung zum nachvollziehbaren Informationsfluss.   Ein zuverlässiger und schneller Support zeichnet einen guten Provider aus und sorgt für zufriedene Kunden, die bleiben. Um einen solchen IT-Service bieten zu können, müssen sich Provider in der Regel an die Prozesse ihrer Enterprise-Kunden anpassen, sich in deren Softwaretools einarbeiten oder ihr eigenes ITSM-Tool öffnen. Je…

House of Energy: Am Puls nachhaltiger Entwicklungen

Seit Beginn des Jahres verstärkt das US-amerikanische Familienunternehmen Panduit das Kompetenzprofil des Netzwerks House of Energy, die Denkfabrik für zukunftsorientierte Energieprojekte in Hessen. Mit rund 50 Mitgliedern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung engagiert sich das House of Energy für ein nachhaltiges Energiesystem und deckt mit seinen Kompetenzen alle relevanten Themenfelder der Energiewende ab. Panduit bringt…

»KI ist kein Qualitätsmerkmal«: Das Thema wird im Marketing gehypt

ChatGPT und andere Tools haben einen Hype um das Thema KI ausgelöst. Die Werbeversprechen in Sachen künstliche Intelligenz sind inzwischen allgegenwärtig. Überall ist KI drin, dran oder zumindest beteiligt. KI ist zum Marketingrenner geworden. Dabei ist KI aber keineswegs ein Qualitätsmerkmal. Zwar ist es gut, dass durch ChatGPT und Co. das Thema nun große Aufmerksamkeit…

Je größer das KI-Modell, desto höher der Energiebedarf

Wie Embedded-KI zur Reduzierung des Stromverbrauchs beiträgt und gleichzeitig die Effizienz fördert. Der ungeheure Energiebedarf von künstlicher Intelligenz (KI) gerät zunehmend in den Blickpunkt der Diskussion. Kein Wunder, schon 2019 warnte eine US-Studie davor, dass allein das Training eines einzigen neuronalen Netzwerks so viel CO2-Emissionen verursacht wie fünf (konventionelle) Autos. Allein das Training des GPT-3…

Freelancer als Early Adopter von KI: Zukunftstechnologie durch Praxis entzaubert?

Erwartungen an KI-Fähigkeiten haben sich binnen eines Jahres drastisch verändert. Gen Z nutzt KI doppelt so intensiv wie Freelancer der Boomer-Generation. Early Adopter enttäuscht von KI-Fähigkeiten bei Sicherheit und Krisenprävention.   Wer als Selbstständige oder Selbstständiger mittel- und langfristig erfolgreich bleiben will, braucht Fachwissen im KI-Bereich: Davon sind laut Freelancer-Kompass 2024 gut 76 Prozent der…

Was kann der GitHub Copilot?

GitHub bewirbt seinen intelligenten Copiloten als »das weltweit am weitesten verbreitete KI-Tool für Entwickler«. Der auf Software-Revival spezialisierte IT-Dienstleister Avision hat das ausführlich in der Praxis getestet – mit einem durchwachsenen Ergebnis.   Steht Entwicklern mit dem Copiloten von GitHub endlich der intelligente Pair-Programming-Partner zur Seite, der sowohl die Komplexität der Coding-Welt reduziert als auch…

Industrie sieht in KI die Zukunft

78 Prozent der Industrieunternehmen sind überzeugt, dass KI künftig wettbewerbsentscheidend sein wird, gleichzeitig wartet die Hälfte beim KI-Einsatz erst einmal ab. Größtes Potenzial wird beim Energiemanagement und in der Analytik gesehen.   Geht es nach der deutschen Industrie, wird künstliche Intelligenz (KI) die Branche nicht nur prägen, sondern maßgeblich über ihre Zukunft entscheiden. 78 Prozent…

Updates in modernen IT-Infrastrukturen – die größten Herausforderungen meistern

Die Installation von Patches und Updates gehört zu den kritischen Aufgaben im Unternehmensbereich. Teilweise geht es hier um Minuten, um Sicherheitslücken zu schließen, die Hacker für Attacken ausnutzen. In den modernen IT-Infrastrukturen ist diese Aufgabe immer komplexer geworden, sodass eine Strategie für das Update- und Patch-Management erforderlich ist.   Modern Work und die Cloud –…

Wie die Saubermacher AG ihr Konzern-Reporting völlig neu gestaltete – Nie wieder Datenmüll

Die Saubermacher Dienstleistungs AG verschafft sich mit dem Infor Enterprise Performance Management (EPM) einen vollständigen Überblick über ihre Geschäftsleistung in Echtzeit. Durch die Kombination von intelligenten Geschäftstools und Funktionen für die Finanzplanung in einer EPM-Softwarelösung, lassen sich zuverlässige Berichte erstellen, vergangene und aktuelle Leistungen messen und zukünftige Aktivitäten prognostizieren.

Nachfrage nach KI-gestütztem Handel auf neuem Hoch

Neue Studie zeigt: 62 % der deutschen Konsumenten finden, KI verbessert ihr Einkaufserlebnis – ein Anstieg von 13 % im Vergleich zu 2023 [1].   SAP Emarsys kündigt seinen AI Product Finder an, ein neues Tool, das die Art und Weise, wie Marken Produkte empfehlen und ihre Customer Experience personalisieren, verändert. Der neue Product Finder…

Welche Nachhaltigkeitsthemen beschäftigen Deutschland?

https://de.statista.com/infografik/32032/umfrage-zu-interesse-an-nachhaltigkeits-themen-in-deutschland/ Im Schnitt entfallen laut Eurostat auf jeden Menschen in Deutschland pro Jahr 131 Kilogramm Lebensmittelabfälle – das entspricht einer Gesamtmenge von elf Millionen Tonnen. Ein Gutteil dieser Abfälle ließe sich laut einer vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und Thünen-Institut veröffentlichten Studie vermeiden. Ein Thema das viele Konsumentinnen und Konsumenten beschäftigt, wie eine…

IT-Trends: IT-Monitoring 2024

Regelmäßig zur Jahreswende gibt es zahlreiche Artikel zu den IT-Trends im Netz. Derzeit geht es da vorrangig um KI mit all ihren Risiken und Nebenwirkungen. Das ist spannend, aber die Auswirkungen auf den Alltag im IT-Management sind in absehbarer Zeit doch sehr überschaubar. Werfen wir doch lieber einmal einen Blick auf das, was zurzeit (und…