Transformation Guide unterstützt Unternehmen beim digitalen Wandel zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit

Digitale Transformation, Smart Factory, IoT oder Industrie 4.0 – zahlreiche Trends rund um die Digitalisierung beschäftigen den Mittelstand. Zu Recht, denn der digitale Wandel fordert auch bewährte  Geschäftsmodelle heraus. Ob Großkonzern, kleines oder mittleres Unternehmen: Strategien, Produkte und Prozesse müssen hinterfragt und dem digitalen Zeitalter angepasst werden.

Laut einer Studie der Technischen Hochschule Mittelhessen besteht im Mittelstand eine Diskrepanz zwischen verfügbaren Technologien zur Digitalisierung und der Anwendung in Unternehmen [1]. Wo größere Unternehmen mit entsprechenden Abteilungen und Forschungsprojekten technologisch am Ball bleiben, haben es insbesondere kleine und mittlere Unternehmen der verarbeitenden Industrie schwer, relevante Entwicklungen früh zu erkennen und für sich zu nutzen. Voraussetzung ist die Kenntnis des eigenen digitalen Reifegrads: Die abas Software AG bietet einen Digitalisierungstest und zeigt mit dem Transformation Guide, wie sich die Prozesse in den klassischen Bereichen eines fertigungsnahen Mittelständlers optimieren lassen.

Digitalisierung in der Produktentwicklung. In der Produktentwicklung geht es auf operativer Ebene vorrangig darum, die digitale Durchgängigkeit voranzubringen. So lassen sich der Umfrage zufolge bei fast 40 % der Unternehmen keine CAD-Stücklisten automatisiert in das ERP-System übertragen. Dabei führt dies neben der Integration von Online-Katalogen, PDM- und ERP-System zu einer deutlich verbesserten Prozessautomatisierung und -stabilisierung. Auch »Augmented Reality« / »Virtual Reality«-Anwendungen gewinnen an Bedeutung: Weltweite Entwicklungsteams können gemeinsam an einem virtuellen 3D-Modell arbeiten, was zu einer schnelleren Entwicklung und kürzeren Time-to-Market beiträgt. Ähnliches gilt für Rapid Prototyping über 3D-Druck, indem auf Basis von Konstruktionsdaten über den 3D-Drucker direkt Prototypen gedruckt werden.

Digitalisierung in der Beschaffung. Im Vergleich ist die Digitalisierung in der Beschaffung weiter fortgeschritten, den Umfrageergebnissen zufolge mit einem Mittelwert von 2,18 von vier Stufen jedoch auch nur »in geringem Maße« Realität. Startpunkt ist die Materialbedarfsplanung, die im ERP-System automatisiert erfolgt. Wichtig für die elektronische Beschaffung ist die Integration von Online-Katalogen. So können Mitarbeiter mit entsprechender Berechtigung direkt bestellen. Abgerundet wird der digitale Prozess durch die digitalisierte Rechnungsübermittlung und -weiterverarbeitung. Daraus resultiert ein Gewinn an Kosteneffizienz, Prozesssicherheit und -transparenz. 

Digitalisierung in der Logistik. In der Logistik entstehen neue Möglichkeiten der Prozessautomatisierung, Optimierung von Warenflüssen und Nachverfolgung beziehungsweise dem Monitoring von Produkten. Entlang der Lieferkette werden Prozesse durchgehend gestaltet. Fast ein Drittel der befragten Mittelständler bucht Wareneingänge noch rein manuell ein. Dadurch wird der Wareneingang nicht selten zum Engpass – die Mitarbeiter kommen mit der manuellen Erfassung und Prüfung von Mengen und Materialien nicht mehr nach. Fehlerfassungen wirken sich auf den gesamten Fertigungsprozess aus. Eine Lösung, ist die Erfassung von Wareneingängen durch mobile Barcode-Scanner: Zeitverluste bei der Datenübertragung ins ERP-System und Fehler bei der Dateneingabe werden vermieden. Ein weiterer Technologieschritt ist es, Wareneingänge sensorgestützt über RFID oder kamerabasiert zu erfassen und so den Prozess vollautomatisiert umzusetzen. Wird die RFID-Technologie bei Ladungsträgern in der gesamten Lieferkette eingesetzt, ist die Menge und Qualität der Ware während des Transports stets nachverfolgbar. Ein weiterer Schritt ist das elektronische Lieferavis: Der Lieferant übermittelt bereits bei Abfahrt des Spediteurs elektronisch die Lieferdaten, so kann sich der Empfänger auf die Lieferung vorbereiten.

Digitalisierung in der Fertigung. Sinkende Preise industrienaher Hard- und Software, Sensorik und Cloud-Technologie begünstigen den Einstieg in Industrial IoT (IIoT), die Digitalisierung der Fertigung. Dies fordert einen immensen Reifegrad in der Arbeits- und Prozessorganisation. Voraussetzung sind stabile Produktionssysteme mit klar definierten Prozessen und gepflegten Daten. ERP-Systeme bieten die nötige Integrationstiefe und Prozessausrichtung, um relevante Daten beziehungsweise Rückmeldungen zur Betriebsdatenerfassung zu verknüpfen und zu Kennzahlen zu verdichten. So können Defizite erkannt sowie Produktivität und Qualität signifikant verbessert werden. 

Vergleichsweise hoch ist bereits die Nutzung von Barcodes zur Identifikation der Aufträge und der Ansteuerung eines Maschinenprogramms. Die RFID-Technologie eignet sich hier etwa für Maschinenprogrammansteuerung, echtzeitfähige Auftragsverfolgung, smarte Montagetische und Assistenzsysteme für Mitarbeiter. Allem liegt die kontaktlose Echtzeitkommunikation zugrunde. Ferner bieten IoT-Plattformen Unterstützung: Sie sorgen für den Informationsaustausch der Systeme und bieten Tools zur Verdichtung und Analyse von Daten, auf deren Basis Prognosen (Predictive Analytics) erstellt und in Echtzeit an Maschinen wie auch das ERP-System zurückgespielt werden. Sie sind Grundlage für Produktivitätssteigerungen, durch selbstlernende Maschinen oder die Rückverfolgbarkeit von Produktmängeln bis zu den Fertigungsbedingungen.

Logistik 4.0. Bei Logistik 4.0 verhält sich der Mittelstand eher abwartend: 43 % führen sämtliche Warenausgänge ohne Scanner durch, nur 12 % haben den Warenausgang vollautomatisiert mit RFID realisiert. Jedoch tragen diese Maßnahmen zu Effizienzsteigerungen in Kommissionierung und Warenausgang bei: Kommissionierlisten mit Barcodes reduzieren Zeitaufwand und Fehlerquote, Staplerterminals sorgen mit Informationen wie Lagerplatz oder Kommissionierauftrag für Zeitersparnis durch Wegeoptimierung sowie Multi-Order-Picking und melden Entnahmen oder Umlagerungen direkt zurück an das ERP-System. Weitere Vorteile bieten optische oder akustische Assistenzsysteme und Smart Glasses. Diese führen den Mitarbeiter über Lichtsignale, visuelle oder Audio-Anweisungen durch die Kommissionier- und Versandaufgaben und bieten komfortable Möglichkeiten für die Rückmeldung an die Lagerverwaltung im ERP-System. Wie auch in der Eingangslogistik ermöglicht die sensorbasierte Ausgangslogistik per RFID die Möglichkeit zur Vollautomatisierung.

Kundenservice. Auch in Bereichen wie dem Kundenservice bietet eine digitale Durchgängigkeit einen hohen Mehrwert. Sind alle Informationen zu Serviceaufträgen transparent im ERP-System hinterlegt, hat jeder Mitarbeiter auch von unterwegs Zugriff und geleistete Servicevorgänge werden ohne Zeitverlust ins ERP-System zurückgemeldet. 

 

Link zum Digitalisierungstest:
https://abas-erp.com/de/digitalisierung-test/

 


Mark Muschelknautz
ist Innovationssexperte bei
abas Softwar e AG
https://abas-erp.com

 

 

[1] http://digdok.bib.thm.de/volltexte/2018/5281/pdf/THM_Hochschulschriften_9_Endfassung.pdf

 

 

Illustrationen: © abas

 

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