Wirtschaftspotenzial von künstlicher Intelligenz: 13 Prozent höheres BIP bis 2025 möglich

  • Gesamtpotenzial rund 488 Milliarden Euro durch KI für Unternehmen in Deutschland in 2025.
  • eco empfiehlt branchenübergreifend Unternehmen schnelle Einführung von KI.
  • Politik muss neben gezielter Forschung und Entwicklung auch auf leistungsfähige und souveräne digitale Infrastrukturen setzen sowie gesellschaftliche Akzeptanz für KI fördern.

 

Technologien und Anwendungen auf Basis künstlicher Intelligenz (KI) haben ein enormes Wirtschaftspotenzial. Eine heute vorgestellte gemeinsame Studie von eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. und Arthur D. Little, unterstützt vom Vodafone Institut, untersucht erstmals anhand von 150 Use Cases, welche Effekte konkret für Unternehmen in Deutschland durch KI zu erwarten sind. Die Erkenntnis: Wird KI flächendeckend eingesetzt, ist ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von über 13 Prozent bis 2025 (im Vergleich zu 2019) realistisch. Dies entspricht einem Gesamtpotenzial von ca. 488 Milliarden Euro. Davon entfallen ca. 330 Milliarden Euro (70 %) auf Kosteneinsparungen und ca. 150 Milliarden Euro (30 %) auf Umsatzpotenziale für alle Branchen. Absolut profitieren am meisten die Branchen Handel & Konsum sowie Energie, Umwelt & Chemie mit je knapp unter 100 Milliarden Euro. Besonders große Chancen sehen die Verfasser für Industrie 4.0: Mit etwas über 50 Prozent (182,5 Mrd. EUR) steckt das größte Kosteneinsparpotenzial in der Unterstützung der Produktion durch KI.

 

 

Um diese enormen Potenziale von künstlicher Intelligenz voll auszuschöpfen, empfiehlt der Verband Unternehmen, jetzt schnell zu handeln und mögliche Einsatzszenarien von KI für sich zu prüfen:

»Wir beobachten, dass Unternehmen in Deutschland KI Technologien bislang noch sehr zaghaft nutzen. Ein längeres Zögern und Hadern beim Einsatz von KI in den jeweiligen Unternehmensprozessen kann sich der Wirtschaftsstandort Deutschland aber nicht länger leisten«, sagt eco Vorstandsvorsitzender Oliver J. Süme. »Im internationalen Wettbewerb müssen wir jetzt mit Offenheit und Experimentierfreude sowohl seitens der Internetwirtschaft als auch der Anwenderindustrien voranschreiten und KI in unseren Schlüsselbranchen der Wirtschaft implementieren. Nur so werden wir von diesem Technologieeinsatz schnellstmöglich profitieren und durch unsere Erfahrungen hieraus neue Geschäftsmodelle generieren«, so Süme.

 

 

Für eine erfolgreiche Einführung von KI-Technologien benötigt die deutsche Wirtschaft aus Sicht von eco auch politischen Rückenwind. Die von der Bundesregierung Ende 2018 vorgestellte nationale KI-Strategie müsse nun zügig umgesetzt und weiter konkretisiert werden.

»Wir brauchen einen ganzheitlichen Ansatz, der neben gezielter Forschung und Entwicklung auch auf leistungsfähige digitale Infrastrukturen setzt und die gesellschaftliche Akzeptanz für KI-Technologien fördert. Damit auch kleine und mittelständische Unternehmen KI optimal und souverän nutzen können, muss der Mittelstand besonders gefördert werden«, fordert Oliver J. Süme. Lars Riegel, KI Experte bei der internationalen Beratung Arthur D. Little und Co-Autor der Studie, sieht deutsche Technologieunternehmen hinter den chinesischen und amerikanischen Wettbewerbern. In diesen Ländern fließen Milliarden an R&D Budgets in die Entwicklung von KI-Lösungen, -Plattformen und -Bausteine. Deutsche Unternehmen können diese Entwicklungen nutzen, um sich erfolgreich als Anbieter von KI-Fähigkeiten as a Service (KIFaas) im Umfeld der deutschen Kernindustrien wie Automobilindustrie oder Maschinenbau zu positionieren. »Wir sind optimistisch, dass deutsche Unternehmen in diesen Branchen mittelfristig international führend werden. Die erste Herausforderung ist, das tiefe Domänenwissen in KI-Fähigkeiten zu übersetzen. Dazu muss aber zuerst intern das Verständnis, was eine KI-Fähigkeit und eine KI-Positionierung ist, geschärft werden. Dann kann auf den grundlegenden internationalen Plattformen aufgebaut werden.«

 

 

Besonderen Handlungsbedarf sieht Inger Paus, Geschäftsführerin des Vodafone Instituts, beim Thema Akzeptanz und Offenheit gegenüber neuen Technologien: »Das volks- und betriebswirtschaftliche Potenzial von künstlicher Intelligenz ist riesig – aber wir müssen es auch heben. Im internationalen Vergleich stehen die Deutschen Automatisierung und Algorithmen besonders skeptisch gegenüber. Es ist besorgniserregend, dass für die meisten deutschen Unternehmen, insbesondere auch für den Mittelstand, KI noch kein Thema ist.«

Einen wichtigen Baustein zur Förderung von KI im Mittelstand liefert eco mit dem Projekt Service Meister, mit dem sich eco auch im KI-Innovationswettbewerb der Bundesregierung durchsetzen konnte. Ziel von Service-Meister ist es, mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) das nötige Service-Wissen zu industriellen Anlagen skalierbar zur Verfügung zu stellen. Die anlagen-, abteilungen- und firmenübergreifende Serviceplattform wird speziell auf die Herausforderungen des deutschen Mittelstands zugeschnitten sein.

 

Die Studienergebnisse auf einen Blick:

  • Wird KI zeitnah branchenübergreifend eingesetzt, ist ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von über 13 Prozent bis 2025 (im Vergleich zu 2019) realistisch.
  • Dies entspricht einem Gesamtpotenzial von ca. 488 Milliarden Euro in 2025 (bei einer jährlichen Wachstumsrate von ca. 34 %). Davon entfallen rund 330 Milliarden Euro (70 %) auf Kosteneinsparungen, ca. 150 Milliarden Euro (30 %) auf Umsatzpotenziale für alle Branchen.
  • Industrie 4.0: Mit etwas über 50 Prozent (182,5 Mrd. EUR) steckt das größte Potenzial in der Unterstützung der Produktion durch KI.
  • Signifikante Auswirkungen werden für die Branchen Handel & Konsum sowie Energie, Umwelt & Chemie mit je knapp unter 100 Milliarden Euro erwartet.

Interessierte können die Studie anfordern unter http://go.eco.de/ki-studie2019
Weitere Informationen zu Service-Meister

 

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