Perfektes Duo: Kabelmanagement und Geoinformationssystem

 

Kabel sind die Adern moderner digitaler Netze und Netzwerke. Durch sie fließen rund 2,5 Trillionen Bytes pro Tag – Tendenz stark steigend. Da für quasi alle Unternehmen, Telekommunikationsanbieter, Dienstleister sowie Behörden die stabile und sichere Versorgung mit Daten höchste Priorität hat, sind Kabel systemrelevant. Eine moderne Lösung für das Kabelmanagement in Kombination mit einem Geoinformationssystem unterstützt beim sicheren Betrieb und effizienten Ausbau der Kabelinfrastruktur.

 

Egal ob in einem Gebäude oder auf dem eigenen Gelände: Mit einer Softwarelösung für das Kabelmanagement lässt sich die gesamte Verkabelung inklusive Trassenführung dokumentieren. Durch die Kombination mit einem Geoinformationssystem erhält das Management der Kabelnetze einen zusätzlichen Mehrwert: nur so lassen sich alle Komponenten in der Fläche exakt auf einer Karte lokalisieren. Das verhindert Störungen im Voraus (Bauarbeiter wissen, wo Kabel verlaufen) und beschleunigt die Fehlerbehebung (Techniker werden sofort an die richtige Stelle geschickt, anstatt den Fehler zu suchen). Eine solche Transparenz ist gerade auf großen Flächen wie Produktionsstätten oder Flughäfen entscheidend, um Ausfallzeiten und -kosten gering zu halten. Durch die verbesserte Übersicht und Effizienzsteigerung lassen sich Betriebskosten und Ausgaben für Incident-Prozesse um bis zu 50 Prozent senken.

 

Welche weiteren Vorteile der integrierte Einsatz von Geoinformationssystemen beim Management von Kabelnetzen hat, erklärt Stefanie Siegel, Product Managerin für FNT GeoMaps, im Interview.

 

Welchen Mehrwert bringen georeferenzierte Daten beim Infrastruktur- und Kabelmanagement?

Stefanie Siegel: GIS-Komponenten sorgen für mehr Transparenz und unterstützen intuitives Arbeiten. Die Menschen sind mittlerweile sehr geübt, mit Karten anhand visueller Eindrücke zu arbeiten. Kartenanwendungen etwa von Google oder Apple sind Standard auf jedem Smartphone oder Tablet. Die Nutzer orientieren sich blitzschnell. Genau das machen wir uns beim Infrastruktur- und Kabelmanagement zu Nutze, indem wir die Netzinfrastruktur und die Signalverfolgung grafisch abbilden – inside und outside von Kabeln über Leerrohre, Schächte, Verteiler und Muffen bis zu den Hausanschlüssen. Dadurch haben die Verantwortlich die Infrastruktur stets im Blick, ob beim Management bestehender Netze, bei der Planung einer neuen Infrastruktur, bei geplanten Wartungsarbeiten oder der Störungsbeseitigung.

 

Wie spielt das Mehr an Transparenz konkret seine Stärken aus?

Stefanie Siegel: Das Wissen und der rasche Überblick helfen ungemein, Kosten zu senken – bei der Neuplanung genauso wie beim Management vorhandener Netze. Früher haben Unternehmen Leerrohre vergraben, um darin in kommenden Jahren Kabel zu verlegen. Diese wurden anhand von Listen oder Zeichnungen verwaltet. Sollte dann das Netz ausgebaut werden, waren die Informationen häufig nicht verfügbar. Aber es ist natürlich sinnvoll, anstelle neuer Trassen zu verlegen das zur Verfügung stehende Netz zu kennen.

Ein zweiter Vorteil an GIS-Komponenten ist, den laufenden Netzbetrieb zu unterstützen, um in der sogenannten Lagennähe arbeiten zu können. Im Rahmen einer Wartung soll zum Beispiel ein Verstärker ausgetauscht werden. Um möglichst genau an der Stelle die Erde zu öffnen, wo sich das Kabel befindet, liefern GIS-Lösungen die exakten Daten, etwa anhand der Signalverfolgung.

 

Die Daten über die Lage der Infrastruktur wie auch die Dienste, die über die Kabel laufen, sind aber auch im zentralen Datenspeicher, also in der Kabelmanagementlösung gespeichert. Ist GIS also nicht vielmehr ein nettes Add-on?

Stefanie Siegel: Sämtliche Informationen über die örtliche Lage, die Beschaffenheit des Kabels und die Services, die darauf abgebildet werden, sind tatsächlich in der zentralen Kabelmanagementlösung vorhanden. Dort kann man im Dashboard Reports ziehen, etwa wann ein Service nötig wird. Aber es ist natürlich sehr komfortabel, gleich die örtliche Lage auf einer digitalen Karte zentimetergenau anzuzeigen. Durch farbliche Kennzeichnung wird auf einen Blick der aktuelle Status sichtbar, etwa der Unterschied zwischen geplanten und bereits verbauten Trassen. Ebenso schnell lässt sich ablesen, welche Bereiche noch Potenzial haben.

 

Anhand der GIS-Komponenten kann ich erkennen, wie die Infrastruktur ausgelastet ist?

Stefanie Siegel: Ja, das ist ein spannender Aspekt, der wenig bekannt ist. Im System lässt sich durch Farbgebung darstellen, wo stark genutzte Punkte und Strecken sind und wo noch Netzkapazitäten vorhanden ist. Die Visualisierung unterstützt den Vertrieb und hilft, ganz gezielte Marketing-Aktionen wie lokale Mailings oder Postwurfsendungen zu planen und umzusetzen. Eine georeferenzierte Sicht schärft den Blick auf wirtschaftliches Potenzial.

 

Wie läuft denn die Übernahme der Daten aus den bestehenden Systemen in das Kabelmanagement?

Stefanie Siegel: Da muss man stark unterscheiden, denn es gibt für die Datenintegration keinen Standard. Die Informationen lagern in verschiedenen Systemen, zum Teil bei unterschiedlichen Firmen, Planungsbüros, Vermessungsfirmen oder dem Provider selbst. Der Eingangsbereich für die verschiedenen Datenquellen in das Kabelmanagement und damit für das GIS ist eine »Staging Area«. Um die Datenübernahme zu erleichtern, stehen Schnittstellen und vorkonfigurierte Datenmodelle zur Verfügung, die sicherstellen, dass die Daten korrekt angelegt und Doubletten vermieden werden. Aber manchmal hilft halt nur eine manuelle Erfassung, etwa, wenn die Infrastruktur in proprietären Formaten oder gar auf Papier dokumentiert ist.

 

Empfehlen Sie Georeferenzierung nur für Outside-Kabelmanagement?

Stefanie Siegel: Nein. Jedes Unternehmen, das eine Netzinfrastruktur planen, warten und managen muss, profitiert von der Georeferenzierung: Energieversorgungsunternehmen, Internet-Provider, Rechenzentrumsbetreiber, Universitäten, Forschungseinrichtungen, Unternehmen mit Campus-Struktur wie Krankenhäuser, große Werksgelände, Flughäfen, Hochhäuser und auch Bauherren von Einzelhäusern.

Aber auch innerhalb von Gebäuden spielt es künftig eine wichtigere Rolle etwa durch die Angabe von Höheninformationen bis hin zur 3D-Nutzbarkeit. So werden beispielsweise in Krankenhäusern und Einzelhäusern immer mehr Leerrohre verlegt, die dann in Zukunft mit Kabeln bestückt werden. Hier sorgt GIS für Transparenz.

 

 

Wenn Sie mehr über das Thema Kabelmanagement und die Vorteile einer professionellen Kabelmanagementlösung für Unternehmen erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen die Lektüre des Whitepapers »Kabelmanagement der Zukunft: Der Röntgenblick in die Netzinfrastruktur«.

 

 

 

 

 

 

 

Über FNT

Leistungsfähige, störungsfreie und flexible Infrastrukturen sind die Basis für alle digitalen Geschäftsprozesse und Anwendungen, sei es Smart Cities, Industrie 4.0 oder auch 5G. Mit den integrierten Softwarelösungen der FNT GmbH erfassen, dokumentieren und managen Unternehmen und Behörden ihre komplexen und hybriden IT-, Telekommunikations- und Rechenzentrumsinfrastrukturen – von der physikalischen Ebene bis zum Business Service herstellerunabhängig und nach einem einheitlichen Datenmodell. FNT liefert damit die nötige Transparenz und Tools, um die IT-, RZ- und TK-Landschaft einfacher zu planen und zu verwalten, Störungen schneller zu beseitigen, Transformationen und Veränderungen effizienter zu managen und neue digitale Services flexibel und automatisiert bereitstellen zu können. Mit der Zertifizierung »Software Made in Germany« verfügt FNT über ein renommiertes Gütesiegel, das die hohen eigenen Ansprüche an Qualität und Innovationskraft widerspiegelt. Zu den Kunden zählen mehr als 500 Unternehmen und Behörden weltweit, darunter mehr als die Hälfte der im DAX30 notierten Konzerne. FNT hat seinen Hauptsitz in Ellwangen (Jagst) und betreibt Niederlassungen in den USA (Parsippany, New Jersey), London, Singapur, Dubai und Russland (Moskau). In zahlreichen Ländern bietet FNT seine Software über Partnerschaften mit den marktführenden IT Service Provider und Systemintegratoren an. Weitergehende Informationen unter www.fntsoftware.com.

 

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