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Neue Entwicklungen in der künstlichen Intelligenz verändern die Art, wie Unternehmen Prozesse steuern. Agentic Automation und Intelligent Document Processing (IDP) ermöglichen Automatisierung, die über reine Datenerfassung hinausgeht. Die Systeme leiten eigenständig Entscheidungen ab und setzen sie automatisiert um. Abbyy erklärt den Zusammenhang.

Was Agentic Automation leistet

Agentic Automation beschreibt KI-Systeme, die Aufgaben nicht nur automatisiert ausführen, sondern dabei selbstständig Entscheidungen treffen. Sie analysieren Daten, wählen auf dieser Grundlage Handlungsoptionen aus und führen diese eigenverantwortlich durch. Im Unterschied zu herkömmlichen Automatisierungssystemen folgen sie nicht nur zuvor fest definierten Regeln. Sie lernen aus Erfahrung, reagieren auf neue Situationen und passen sich an.

Ein Beispiel für eine solche Automatisierung ist die Schadensbearbeitung bei Versicherungen: Klassische Systeme erfassen die Angaben eines Kunden und leiten sie an einen Sachbearbeiter weiter. Agentische KI geht weiter: Sie prüft die Daten, bewertet den Fall und berechnet die Auszahlung automatisch, meist ohne menschliches Eingreifen. Komplexe oder unklare Fälle bleiben in der Verantwortung qualifizierter Fachkräfte und werden dort letztlich entschieden.

Einsatz in unterschiedlichen Branchen

Die Einsatzgebiete von Agentic Automation sind vielfältig. Wie bereits erwähnt, lassen sich in der Versicherungsbranche Standardanträge vollständig automatisiert prüfen und bearbeiten. Im Gesundheitswesen können Symptome analysiert, Akten ausgewertet und Patienten nach Dringlichkeit priorisiert werden. Banken setzen agentische KI zur Risikobewertung, Betrugserkennung und bei Kreditentscheidungen ein.

Auch in der öffentlichen Verwaltung ist ein Einsatz möglich. Agentische Systeme können Anträge erfassen, Angaben prüfen und Unstimmigkeiten kennzeichnen. Im Kundenservice treffen automatisierte Systeme einfache Entscheidungen, zum Beispiel bei Rückerstattungen oder der Bearbeitung von Standardanfragen.

Die Rolle von IDP in automatisierten Workflows

Damit agentische Systeme zuverlässig arbeiten, brauchen sie qualitativ hochwertige Daten. Diese liefert Intelligent Document Processing, kurz IDP. IDP-Technologien erfassen Informationen aus Dokumenten wie Rechnungen, Verträgen oder Patientenakten. Sie nutzen Methoden wie Texterkennung (Optical Character Recognition, OCR) und Sprachverarbeitung (NLP), um Inhalte automatisiert zu extrahieren, zu strukturieren und für die weitere Verarbeitung bereitzustellen.

Die aufbereiteten Daten sind korrekt, nachvollziehbar und für Analysen geeignet. IDP ersetzt manuelle Dateneingabe und schafft die Voraussetzung für automatisierte Entscheidungen.

Was die Kombination beider Technologien bewirkt

In der Verbindung von IDP und Agentic Automation entsteht ein durchgängiger Automatisierungsprozess. Daten werden automatisch aus Dokumenten extrahiert, geprüft und verarbeitet. Die agentische KI übernimmt auf dieser Grundlage Entscheidungen und setzt sie um. So lassen sich Arbeitsabläufe ohne Unterbrechung automatisieren. Das Ergebnis: deutlich höhere Geschwindigkeit, geringere Fehleranfälligkeit und eine signifikante Entlastung von Routinetätigkeiten. Unternehmen gewinnen Zeit, senken Kosten und können mehr Vorgänge mit weniger Aufwand bearbeiten. Gleichzeitig ist die Lösung skalierbar. Sie bewältigt steigende Dokumentenmengen und Entscheidungsprozesse, ohne dass zusätzliches Personal erforderlich ist.

Voraussetzung: saubere Prozesse und klare Anforderungen

Für eine erfolgreiche Einführung ist die Analyse bestehender Abläufe entscheidend. Nur wer Prozesse im Detail kennt, kann Automatisierung gezielt und wirkungsvoll einsetzen. Tools zur Prozessanalyse helfen, Schwachstellen zu erkennen, Potenziale zu bewerten und geeignete Anwendungsbereiche für IDP und Agentic Automation zu identifizieren. Ebenso wichtig ist die Wahl der richtigen Technologie. Systeme sollten auf konkrete Einsatzfelder zugeschnitten sein – nicht auf allgemeine Funktionen.

»Klarheit vor Automatisierung«

Quelle: Abbyy

Dr. Marlene Wolfgruber, Director of Product Marketing für Intelligent Document Processing beim Softwareunternehmen ABBYY, rät: »Bevor Unternehmen automatisieren, sollten sie ihre Prozesse vollständig durchdringen. Wer versteht, wo Daten entstehen, wie sie fließen und wo Entscheidungen getroffen werden, kann Automatisierung sinnvoll und nachhaltig einsetzen.«

Perspektive für Unternehmen

Organisationen, die das Potenzial automatisierter Entscheidungen nutzen wollen, sollten IDP und Agentic Automation nicht isoliert betrachten. Entscheidend ist ihr Zusammenspiel im konkreten Anwendungskontext. Dort können sie Strukturen vereinfachen, Abläufe beschleunigen und neue Formen der Prozesssteuerung ermöglichen. Für Unternehmen entstehen daraus messbare Vorteile – technisch, organisatorisch und wirtschaftlich.

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